Apfelplakat-Aktion Eulenhofschule
26.07.2023. - Drei zweite Klassen im Landkreis haben kürzlich vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege des Main-Kinzig-Kreises ihre Gewinne der „Apfelplakat-Aktion“ erhalten: Jedes Kind bekam eine Brotdose mit einem gesunden Frühstück bestehend aus Vollkornbrot, Käse, Gurke und Tomaten. Alle 69 teilnehmenden Klassen erhielten eine Tüte mit Äpfeln und einen Apfelteiler. „Es ist toll zu sehen, wie engagiert Kinder und Lehrkräfte sich an der Aktion beteiligen. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass Kinder so früh wie möglich den Geschmack von gesunden Nahrungsmitteln als normal und vor allen Dingen auch als schmackhaft erleben. Ich bedanke mich deshalb bei allen, die mitmachen und die Aktion mit Leben füllen“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler,
Ziel der Teilnahme am Wettbewerb ist, dass die Kinder während des Schuljahrs möglichst oft einen zuckerfreien Vormittag einhalten. „Das bedeutet, dass jedes Schulkind ein zuckerfreies Frühstück dabeihaben muss. In einem solchen Fall darf auf einem Plakat, das die Klasse von einer Prophylaxe-Beraterin erhalten hat, ein Apfel farbig ausgemalt werden. „Sind schließlich alle 30 Äpfel farbig, wird das Plakat an die Geschäftsstelle des Arbeitskreises Jugendzahnpflege gesandt“, erläutert Dr. Gunda Adolphi, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und Sachgebietsleitung des Zahnärztlichen Dienstes. „Die Kinder geben sich bei der Gestaltung immer große Mühe und wir erhalten viele farbenfrohe Plakate“, sagt Maria Bilz, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle des Arbeitskreises Jugendzahnpflege.
Unabhängig von der Anzahl gesunder Frühstücke wird aus den drei Altkreisen jeweils eine Gewinnerklasse ausgelost. In diesem Jahr sind es die zweiten Klassen der Schule am Eulenhof in Erlensee, die Sprachheilschule in Sinntal sowie die Kinderbrücke in Wächtersbach. „Wir sind den Schulen sehr dankbar, dass sie unsere Aktion unterstützen, denn ohne ihre Mithilfe geht es nicht“, betont Dr. Gunda Adolphi. Die Apfelplakat-Aktion läuft im Landkreis im dritten Jahr und erreichte diesmal fast doppelt so viele Klassen wie letztes Jahr.
Übergeordnetes Ziel des Wettbewerbs ist, dass die Kinder nach der abendlichen Zahnpflege in der darauffolgenden Nacht und während des anschließenden Vormittags eine Pause vom Verzehr zuckerhaltiger und klebriger Lebensmittel einhalten, „denn häufige Angriffe durch Zucker führen auf Dauer zu einer Karies. Der Zuckerkonsum fördert die Bildung von bakteriellem Zahnbelag (Plaque) auf unseren Zähnen. Im Zahnbelag produzieren die Bakterien Säuren, die den Zahnschmelz angreifen“, erklärt Dr. Britta Keim, Vorsitzende des Arbeitskreises Jugendzahnpflege. Gesunde Milchzähne seien essenziell: „Sie sind Platzhalter für die kommenden Zähne und fördern die Entwicklung des Kiefers und des Sprechens. Sind die Milchzähne gesund, beträgt die Wahrscheinlichkeit auf eine lebenslange Zahngesundheit 90 Prozent“, fasst Dr. Keim zusammen. Daher sei es so wichtig, durch spielerische Aktivitäten die Kinder an ein zahngesundes Verhalten heranzuführen.
Beim Besuch der Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises Jugendzahnpflege in den Schulen hatten sich viele Kinder bereits an eine gesunde Vesper gewöhnt. „Gurken mag ich besonders gern“, hieß es beispielsweise. Und es wurden Wünsche für die Brotdose im nächsten Jahr geäußert: „Da wollen wir Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren.“ Klassenlehrerin Andrea Hamke der 2c an der Schule am Eulenhof betonte: „Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und nach kurzer Zeit konnten wir fast jeden Tag einen Apfel ausmalen.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitskreises Jugendzahnpflege (AKJ) und des Zahnärztlichen Dienstes haben vom Land Hessen den Auftrag dafür zu sorgen, dass alle Kinder bis zwölf Jahre eine Chance auf gesunde Zähne haben. Daher werden vom Öffentlichen Gesundheitsdienst in Kindergärten und Schulen Zahnkontrollen organisiert. Dabei werden jährlich bei rund 18.000 Kindern und Jugendlichen im Landkreis die Zahn- und Mundgesundheit überprüft. Dazu kommen Aktionen, in denen Kindern oder Eltern Wissen zur Mundgesundheit und Ernährung vermittelt wird.
Basis der Arbeit des AKJ ist das hessische Konzept der Gruppenprophylaxe „Fünf Sterne für gesunde Zähne“: Dazu gehört das Zähneputzen der Kinder mit Hilfe der Eltern nach dem Frühstück und nach dem Abendessen. Vormittags wird nur zuckerfrei gegessen und bei Süßigkeiten nachmittags Maß gehalten. Zwei Mal jährlich sollte beim Hauszahnarzt eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung stattfinden.
Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege (AKJ) setzt sich zusammen aus Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen, der zahnärztlichen Teams der Gesundheitsämter, den Zahnärzten/Zahn¬ärztinnen in freier Praxis (= Patenschaftszahnärzte/-zahnärztinnen) und allen Gruppen¬prophylaxe-Multiplikatoren. Die Gruppenprophylaxe-Teams beraten die Kindertages¬pflegepersonen, Krippen, Kindertagesstätten und Schulen im Main-Kinzig-Kreis. In Hessen gibt es 20 Arbeitskreise für Jugendzahnpflege, die sich gemeinsam mit der Landesarbeits¬gemeinschaft für Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH) für die Mundgesundheit der hessischen Kinder engagieren. Der Auftrag, allen Kindern bis zwölf Jahre eine Chance auf gesunde Zähne zu geben, ist im Sozialgesetzbuch (SGB V § 21) und im Hessischen Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst (HGöGD § 11) aufgeführt.
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