Hessenweite Aktionswoche Alkohol „Dein Rausch – nur Deine Sache?“

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03. Juni 2024 - Vom 08. bis 16. Juni 2024 finden im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Alkohol hessenweit Veranstaltungen des Alkoholpräventionsprogramms „HaLT- Hart am LimiT“ (HaLT) statt. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) und die HaLT-Standorte in Hessen nehmen in dieser Woche die Auswirkungen des Alkoholkonsums auch auf Dritte in den Fokus, denn Alkohol schädigt nicht nur die, die ihn trinken. Im Main-Kinzig-Forum Gelnhausen findet am 11.06.2024 die diesjährige HaLT - Netzwerk-veranstaltung statt, der inhaltliche Schwerpunkt liegt hier im Main-Kinzig-Kreis beim Thema riskanter Medikamentenkonsum und Mischkonsum mit Alkohol.

Auf dem Weg ins Erwachsenenleben testen Kinder und Jugendliche ihre Grenzen und probieren sich aus. Beim Konsum von Alkohol und anderen Substanzen führt das jedoch teilweise zu einem riskanten Konsum. Jährlich werden immer noch hunderte hessische Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aufgrund von Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Im Jahr 2022 waren es 802 bei den unter 22-Jährigen. Häufig waren es Mischintoxikationen, d.h. Alkohol in Verbindung mit anderen Substanzen.

Problematischer und exzessiver Alkoholkonsum im Jugendalter führt nicht nur zu persönlichen Gesundheitsschäden wie Alkoholvergiftungen, Störung der Gehirnfunktionen oder die Beeinträchtigung der Seh- und Bewegungsfähigkeit. Die enthemmende Wirkung von Alkohol kann zu aggressivem Verhalten führen. Die Risikobereitschaft steigt, und damit die Unfallgefahr. Gefährliches Fahrverhalten gefährdet die Sicherheit von anderen Menschen. Alkoholkonsum kann auch zu Konflikten und Stress mit den Eltern und Freund*innen führen. Das Risiko Täter*in als auch Opfer von Gewalt zu werden ist unter Alkoholeinfluss erhöht. Kommen dann noch weiterte konsumierte Substanzen hinzu, steigt die Gefahr um ein Vielfaches.

„In der Altersgruppe bis 21 Jahren ist der Alkoholkonsum besonders ungesund und auch gefährlich. Die Konsequenzen des übermäßigen Alkoholkonsums von Jugendlichen sind weitreichend und vielfältig“. Darin sind sich Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen, Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gefahrenabwehr MKK und Ute Engel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Hanau-Main-Kinzig einig. „Mit dem Alkoholpräventionsprogramm HaLT – Hart am LimiT in Hessen kommen wir nicht nur mit vielen Jugendlichen in Kontakt, um sie für das Thema zu sensibilisieren. Darüber hinaus sind wir in vielen Kommunen mit zahlreichen Netzwerkpartnern aktiv, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und Medikamenten einsetzen.“

Im Main-Kinzig-Kreis beschäftigen sich Marcus Arazi vom Jugendamt des MKK und Dagmar Wieland vom Diakonischen Werk seit vielen Jahren mit dieser Problematik. Erstmals ist die diesjährige HaLT – Netzwerkveranstaltung ein Kooperationsprojekt mit dem Arbeitskreis Betriebliche Suchtberatung / Suchtprävention, bei dem das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr gemeinsam mit der Fachstelle für Suchtprävention des Diakonischen Werks federführend ist.

Dr. Wolfgang Lenz, Dagmar Wieland und Marcus Arazi betonen: wir wollen Synergieeffekte nutzen und unsere Kontakte und Kompetenzen Ämterübergreifend bereitstellen.

Ziel der Veranstaltung am 11.06.2024 ist es, eine breite Öffentlichkeit über die Risiken des Alkoholkonsums - vor allen Dingen des Mischkonsums, zu informieren und möglichst viele Multiplikatoren und auch junge Menschen zum Nachdenken über ihren eigenen Umgang mit Alkohol und Medikamenten anzuregen.

Frau Dr. Schröter, Oberärztin Klinikum Hanau, wird einen Vortrag zum Thema Medikamentenabhängigkeit gestalten, daran schließt sich ein Input von Professor Dr. Bernd Werse, Institut für Suchtforschung und der UAE Frankfurt an. Er referiert zum Thema „Oxies, Xannies, Lean und Tilidin – Medikamente als Drogen in der Jugendszene“.

Als Abschluss informieren Marcus Arazi und Dagmar Wieland über neue Entwicklungen und zukünftige Schwerpunkte im HaLT- Projekt.

Beginn der Veranstaltung ist 9.30 Uhr als Ende ist 13.00 Uhr vorgesehen. Veranstaltungsort ist das Forum in Gelnhausen in der Barbarossastraße 24.

Eine kurzfristige Anmeldung ist noch bei Carmen Waldmann, der Koordinatorin des Arbeitskreises Betriebliche Suchtberatung / Suchtprävention, unter der Mailadresse: bgas@mkk.de möglich. Die Veranstaltung ist kostenfrei.