Ausbau der Radinfrastruktur notwendig

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Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit zur Erstbefahrung des neuen Radwegs zwischen Weichersbach und Oberzell.

19. Juni 2024 - Der neue Radweg zwischen Weichersbach und Oberzell ist fertiggestellt. Damit ist die Radwegevernetzung im Main-Kinzig-Kreis, aber auch in ganz Hessen wieder ein Stück vorangekommen. Bei der feierlichen Einweihung nutzten zahlreiche Radlerinnen und Radler die Gelegenheit, die neue Verbindung auszuprobieren und waren sowohl von der Wegführung als auch dem Straßenbelag begeistert.

Die 3,3 Kilometer lange, neu gebaute Strecke ist Teil des 200 Kilometer langen Hessischen Radfernwegs R2, der in der Nähe von Biedenkopf an der hessisch-nordrhein-westfälischen Landesgrenze beginnt und im Spessart an der Landesgrenze zu Bayern endet. Zwischen Oberzell und Weichersbach umrundet er nun in idyllischer Landschaft den markanten Stoppelsberg.

„Ein Mix aus sicher befahrbaren Radwegen und gut ausgebautem öffentlichen Nahverkehr ist ein wesentlicher Baustein moderner Mobilität. Dies gilt nicht nur für die Ballungsräume“, machte der Kreisbeigeordnete Winfried Ottmann nach der Einweihung deutlich. Im ländlichen Raum werde eine vernünftige Radinfrastruktur gebraucht, zu der auch sichere Abstellmöglichkeiten für Räder gehören, unter anderem um den Tourismus zu fördern. Die Zahl der Menschen, die auf dem Rad Erholung suchten, steige seit Jahren. „E-Bikes sorgen dafür, dass der Aktionsradius von Radelnden wächst und sie Lust aufs Pedalieren haben. Auch die Zahl der Radpendlerinnen und Radpendler steigt“, so Winfried Ottmann. Dies seien langfristige Trends, die den Ausbau der Radinfrastruktur notwendig mache.

Für Sinntals Bürgermeister Thomas Henfling ist der Neubau ein Meilenstein im Ausbau des Radfernwegs R2. Auch er unterstrich den touristischen Nutzen der Baumaßnahme: „Wir haben es geschafft, den bisherigen Radwegverlauf entlang der Landstraße zu entschärfen und in die idyllische Natur zu verlegen. Diese Verlegung bringt nicht nur eine erhebliche Steigerung der Verkehrssicherheit, sondern auch eine immense Verbesserung der Attraktivität für den touristischen und alltäglichen Radverkehr.“

Wie er weiter ausführte, belaufen sich die Baukosten auf etwa 2,3 Millionen Euro. Das Land Hessen fördert das Projekt zu 85 Prozent. Die verbleibenden 15 Prozent teilen sich der Main-Kinzig-Kreis und die Gemeinde Sinntal zu gleichen Teilen. Thomas Henfling unterstrich, der Bau sei erst durch diese Zuwendungen möglich geworden, die Gemeinde hätte die Kosten nicht stemmen können.

Nicht nur der Bürgermeister, sondern auch der Radverkehrsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises Elmar Sachs, der ebenfalls an der Einweihung teilnahm, zeigte sich begeistert, dass die Baukosten deutlich unter den veranschlagten Gesamtkosten geblieben sind. Insgesamt 17 Prozent konnten eingespart werden, obwohl einige Herausforderungen den Bau des Radwegs erschwert hatten, so zum Beispiel Starkregen im vergangenen Sommer. Schlechtes Wetter hatte den Bau um insgesamt etwa fünf Wochen verzögert.

Elmar Sachs, der die Gemeinde Sinntal in Fragen der Nahmobilität unterstützt erklärte abschließend: „Der Neubau des Rad- und Fußwegs von Oberzell nach Weichersbach ist ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Stellen. Insbesondere die imposante Wegführung und die kreuzenden Gewässer machen die Befahrung zu einem Erlebnis. Perspektivisch werden wir die im Sinntal verbesserungswürdigen Abschnitte am Radfernweg R2 in Zukunft gemeinsam mit der Gemeinde und Hessen Mobil angehen.“