Thermo Fisher Scientific Langenselbold als „Familienfreundlichen Betrieb“ ausgezeichnet

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Andreas Schöchtel (Dritter von rechts), Geschäftsführer Thermo Fisher Scientific Langenselbold, Helene Bart (links) und Bettina Zitzelsberger (Zweite von rechts), lokales Frauennetzwerk am Standort Langenselbold, sowie Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (Dritter von links), Grit Ciani, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises (rechts), und Ruth Hohage (Zweite von links), Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur, bei der Übergabe der Urkunde „Familienfreundlicher Betrieb im Main-Kinzig-Kreis“.

06. August 2024 - Es ist dem Frauennetzwerk des Unternehmens zu verdanken, dass das Familienbündnis des Main-Kinzig-Kreises Thermo Fisher Scientific Langenselbold als „Familienfreundlichen Betrieb im Main-Kinzig-Kreis“ ausgezeichnet hat. Wobei zur ganzen Wahrheit gehört, dass dieses Netzwerk von Geschäftsführer Andreas Schöchtel, der Firmenleitung, aber auch von den Beschäftigten reichlich Unterstützung erfährt. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Konzerns Thermo Fisher Scientific und produziert Labor- und Medizintechnikprodukte. Am Standort Langenselbold sind etwa 700 Menschen beschäftigt, gut 20 Prozent von ihnen sind Frauen.

„Mit dem Frauennetzwerk, das sich vor vier Jahren gegründet hat, sind wir seit langem im Gespräch. Es stößt im Unternehmen zukunftsweisende Projekte an, die wichtige Impulse geben, um Frauen stark zu machen und beruflich voranzubringen. Thermo Fisher Scientific Langenselbold kann als Vorbild für andere dienen. Mit der Auszeichnung wollen wir das große Engagement des Unternehmens hervorheben, familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen“, sagte Grit Ciani, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises und Koordinatorin des Bündnisses, dem neben dem Main-Kinzig-Kreis auch die Agentur für Arbeit Hanau sowie die Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern angehören. Mit Grit Ciani waren auch Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann und Ruth Hohage, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur, nach Langenselbold gekommen.

Geschäftsführer Andreas Schöchtel dankte den beiden Leiterinnen des Frauennetzwerks Helene Bart und Bettina Zitzelsberger für deren großen Einsatz und dem Main-Kinzig-Kreis für die Wertschätzung. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass unsere Beschäftigten ihre beruflichen und familiären Belange miteinander vereinbaren können, und unternehmen einiges, um dies zu erreichen.“ Die Aktivitäten des Frauennetzwerks trügen einen bedeutenden Teil dazu bei, auch weil sie nach außen strahlen und Thermo Fisher als engagierten Arbeitgeber bekannt machen würden.

Das Frauennetzwerk hat sich die Förderung von Frauen im Unternehmen zum Ziel gesetzt. Es bietet Mitarbeiterinnen die Möglichkeit, sich in Netzwerkthemen einzubringen und dazu beizutragen, Female Empowerment voranzubringen – und zwar über den Standort und die verschiedenen Hierarchieebenen hinaus. Helene Bart erläuterte: „Ich möchte Frauen stärken und ihre Sichtbarkeit im Unternehmen erhöhen. Dazu gehört, das Mindset von Menschen zu ändern sowie über Rollenbilder und Stereotypen bewusst zu machen.“ Das Netzwerk organisiere Schulungen, Weiterbildungen und Impulsvorträge. „Sie stehen Frauen und Männern offen, denn wir können die Berufswelt nur gemeinsam gestalten. Männer dürfen nicht ausgeschlossen werden. Sie sind Teil der angestrebten Veränderung“, führte sie aus.

Zwei Angebote hoben Bettina Zitzelsberger und Helene Bart hervor: Zum einen bietet das Unternehmen im Rahmen eines geförderten Pilotprojekts sowie in Kooperation mit dem Verein BerufsWege für Frauen e.V. Wiesbaden und dem Main-Kinzig-Kreis schwangeren Mitarbeiterinnen einen Wiedereinstiegspass an. Das ist ein individuell zugeschnittenes Bündel von Maßnahmen, um Frauen während ihrer Schwangerschaft und in der Elternzeit zu unterstützen. Das Ziel ist, Berufsunterbrechungen zu vermeiden und den Wiedereinstieg ins Unternehmen zu erleichtern. Im Rahmen von Workshops und Einzelcoachings werden Themen wie die Rente, Finanzen, Selbstfürsorge, Selbstmarketing, Zeitmanagement oder agiles Arbeiten vermittelt. „Jungen Frauen ist oftmals nicht bewusst, dass sie schon in der Familienphase die Weichen für die Rente stellen. Wir möchten sie coachen, damit es erst gar nicht zu einer Renten-Lücke kommt“, erläuterte Bettina Zitzelsberger.

Zum anderen bietet das Unternehmen den Beschäftigten an, deren Kinder im Alter von fünf bis 12 Jahren während der Sommerferien eine Woche lang am Firmenstandort betreuen zu lassen. Diese Woche wird von einem Partnerunternehmen sowie von den Beschäftigten gestaltet. So erhalten die Kindern einen Einblick in die Berufswelt der Eltern und können in verschiedene Abteilungen hineinschnuppern. In diesem Sommer werden die Kinder auf spielerische Weise an MINT-Berufe herangeführt. Für Ruth Hohage ist gerade das ein sehr positiver Aspekt: „Ich setzte mich für eine Berufswahl ohne Geschlechterklischees ein. Mädchen lernen in diesem Projekt sogenannte typische Männerberufe kennen und erfahren, dass diese für Frauen selbstverständlich gleichermaßen geeignet sind. Dies stärkt sie und ist wichtig für ihre berufliche Zukunft.“ Gab es bei der Premiere im vergangenen Jahr noch 20 Plätze, hat das Unternehmen sie wegen des großen Erfolgs in diesem Jahr auf 25 erhöht.

Andreas Hofmann, als Erster Kreisbeigeordneter nicht nur für Soziales, sondern auch für Arbeitsmarktthemen zuständig, gratulierte Geschäftsführer Andreas Schöchtel zu den gelungenen Maßnahmen: „Ich bin sehr daran interessiert zu sehen, wie sich Unternehmen im Kreis als Arbeitgeber positionieren und was sie tun, um Mitarbeitende im positiven Sinne zu binden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird immer wichtiger, vor allem, weil die Erwerbstätigkeit von Frauen ausdrücklich erwünscht ist. Doch neben den Kindern müssen wir auch die Pflege von Familienangehörigen im Blick haben. Es freut mich, dass die Geschäftsführung darauf schaut, welche Bedürfnisse es in der Arbeitnehmerschaft gibt und wie sie diese erfolgreich begleiten kann.“