Dorfgasthäuser fördern Gemeinschaft und sind ein Mittel gegen Einsamkeit
7. August 2024. - Der Bergwinkel hat hohes Potenzial, zum Beispiel als Ziel für einen Kurzurlaub oder einen Wochenendtrip: Da ist Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann sicher. Wer nach einer Wanderung auf verwunschenen Wegen mit großartigen Weitblicken oder einer Radtour in den sattgrünen Wäldern einkehren möchte, findet am Fuß der Burg Schwarzenfels zudem eines der besten Dorfgasthäuser Hessens. Der Landgasthof Wittenzellner überzeugt nicht nur mit seiner idyllischen Lage, sondern auch mit saisonaler und regionaler Küche, mit Gastfreundschaft und Tradition. Andreas Hofmann ließ es sich deshalb nicht nehmen, Inhaber Ulrich Wittenzellner und dessen Ehefrau Andrea zu der verdienten Auszeichnung zu gratulieren, die auf eine Initiative der hessischen Staatskanzlei und des Hotel- und Gastronomieverbands DEHOGA Hessen zurückgeht. Begleitet wurde der Vizelandrat von Sinntals Bürgermeister Thomas Henfling. „Es freut mich, dass der Landgasthof Wittenzellner nach 2022 nun schon zum zweiten Mal ausgezeichnet worden ist. Gasthäuser sind wichtig für die Gemeinschaft. Sie fördern das soziale Miteinander und sind ein gutes Mittel gegen Einsamkeit. Hier erfahren Menschen das Neueste aus dem Dorf und der Region. Hier treffen sich Menschen, genießen und kommen ins Gespräch“, so der Erste Kreisbeigeordnete. Auf all diese sozialen Funktionen wolle er mit seinem Besuch aufmerksam machen und für die Gasthäuser auf dem Land werben. „Im Landgasthaus Wittenzellner gibt es gutbürgerliche, hessische Küche. Das ist authentisch und wird von den Menschen, die aus Frankfurt, Offenbach oder Hanau hierherkommen genauso geschätzt wie von den Ortsansässigen, die im großen Saal bei Familienfeiern zusammentreffen.“
Der Landgasthof ist ein Familienbetrieb: Ulrich Wittenzellner und Sohn Lukas bereiten in der Küche die Speisen zu, Andrea Wittenzellner und Schwiegertochter Alexandra kümmern sich in der Gaststube oder auf der Sonnenterrasse um das Wohl der Gäste. Seit 1996 führt das Ehepaar den Betrieb, zu dem auch zehn Hotelzimmer gehören. „Unser Familienbetrieb richtet im Jahreslauf viele Feste und Familienfeiern aus und wir werden in den Sommermonaten wegen der Drei-Burgen-Route gern von Wanderausflüglern besucht“, bestätigt Ulrich Wittenzellner.
Seit 139 Jahren gibt es den Gasthof am Fuße der Burg: Es war Johann Georg Ulrich jun., der im Jahr 1885 in dem ehemaligen herrschaftlichen Schäferhaus eine Schank- und Gastwirtschaft einrichtete. Zwischen 1892 bis 1910 hatte August Heinke das Haus gepachtet und führte es unter dem Namen „Zum goldenen Stern“. 1910 übernahm Christian Ulrich, Sohn des Gastwirtschaft-Gründers, und führte die Wirtschaft unter dem Namen „Zur grünen Linde“. Sein Enkel Robert Wittenzellner übernahm das Gasthaus im Jahr 1957. 19 Jahre darauf zerstörte eine Gasexplosion das Gebäude bis auf den Keller. Nach dem Wiederaufbau des Gasthofs ging es ab 1978 weiter. Seit 1988 verfügt das Haus über Gästezimmer. Andrea und Ulrich Wittenzellner ließen den maroden Saalanbau abreißen und einen neuen errichten. An diesen schließt sich die Sonnenterrasse an, auf der die Gäste den Blick weit in die Ferne schweifen lassen können. Die Zahl der Gästezimmer wurde vor 19 Jahren fast verdoppelt. 2010 wurde die Gaststätte zum letzten Mal umbenannt: Seither firmiert sie unter dem Namen „Landgasthof Wittenzellner“.
Fleisch bezieht der gelernte Koch Ulrich Wittenzellner direkt aus der Region, auch Wild und Pilze stammen aus der Umgebung. Auf Frische und Regionalität legten die Gäste großen Wert, auch jene, die den Außer-Haus-Service in Anspruch nähmen, unterstrich der Gastwirt. „In Schwarzenfels bieten wir unseren Mittagstisch-Service für Alleinstehende und Ältere seit etwa sechs Jahren an. Mein Mann kocht ein Mittagsgericht für uns und diesen Kundenkreis. Ich fahre die Essen zu den Kunden. Auf diese Weise sind Menschen, die nicht für sich allein kochen wollen, gut versorgt. Auch ein ambulanter Pflegedienst nutzt unseren Menüservice und liefert die Essen an Kunden in der Umgebung“, ergänzte Andrea Wittenzellner.
Andreas Hofmann berichtete dem Ehepaar abschließend von dem Projekt „Serviceroboter in der Gastronomie“: „Das Projekt bietet Gastronomiebetrieben im Main-Kinzig-Kreis die Möglichkeit, für jeweils vier Wochen einen solchen Roboter im eigenen Betrieb kostenfrei zu testen. Die Automaten unterstützen vorrangig beim Tragen von Bestellungen oder beim Abräumen von Geschirr und reduzieren die Laufwege. So bleibt Ihnen mehr Zeit für ein Gespräch mit den Gästen.“
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