Feste Anlaufstelle für vier Waldkindergärten
12. November 2024 - „Wenn man die Waldkindergarten-Geschäftsstelle betritt, also sozusagen die neue, eigene Zentrale, über die mittlerweile vier Einrichtungen koordiniert werden, dann sieht man, welch große Entwicklung auch die Idee und das Konzept von Berit Zeber in den vergangenen Jahrzehnten genommen haben. Die Betreuungslandschaft im Main-Kinzig-Kreis ist dadurch reicher geworden“, sagte Landrat Thorsten Stolz bei einem Besuch der Räumlichkeiten in der Gelnhäuser Langgasse. Nach der schrittweisen Ausweitung des Waldkindergarten-Angebots in den vergangenen Jahren trage die Geschäftsleitung den daraus folgenden größeren Anforderungen erfolgreich Rechnung, „was die Arbeit gerade auch auf der Organisations-Ebene erleichtert“, so Stolz.
Der Waldkindergarten Gelnhausen hat nun neben den insgesamt vier Betreuungsstandorten in Gelnhausen und Linsengericht eine eigene, feste Anlaufstelle für Elterngespräche, Leitungstreffen und für die täglich anfallenden administrativen Aufgaben. Berit Zeber, Max Zeber und Conny Engel bekräftigten in der neuen Geschäftsstelle, dass „dieser lang ersehnte und aus privater Sicht auch überfällige Schritt“ die Büroarbeit vereinfache. Von der Stadtmitte in Gelnhausen aus wird alles geordnet und bearbeitet, was organisatorisch mit den vier Einrichtungen und ihren 170 Betreuungsplätzen in acht Gruppen so anfällt. Bislang erfolgte dies rein von zu Hause aus, in privaten Räumen.
Als Berit Zeber mit der ersten Einrichtung 1996 anfing, mit einer Gruppe und 13 Kindern, hatte sie vor allem viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Zu jener Zeit war der Waldkindergarten in Gelnhausen einer der ersten überhaupt in Hessen. „Berit Zeber war für die Waldpädagogik im Main-Kinzig-Kreis die Pionierin“, erinnerte sich Landrat Thorsten Stolz, der die weitere Entwicklung ein gutes Stück aus seiner früheren Bürgermeisterzeit kennt. Lob fand die Geschäftsführerin umgekehrt auch für die Kreisverwaltung, als dessen Verwaltungschef Stolz die Räume nun besichtigte. „Ich bin immer sehr gut durch das Jugendamt unterstützt worden, und auch die Eltern haben uns gerade in den Anfangsjahren durch einige Höhen und Tiefen tapfer und geduldig getragen“, berichtete Zeber.
Die Zahl der Gruppen wuchs, neue Standorte kamen hinzu. Auch der U3-Bereich findet sich im Waldkindergarten berücksichtigt – bei der Einführung seinerzeit tatsächlich einmalig in Hessen. Die Zeiten hätten sich in den vergangenen gut 30 Jahren eben deutlich gewandelt. „Heute haben Waldkindergärten und Waldgruppen eine viel größere Akzeptanz in den meisten Städten und Gemeinden. Einrichtungen wie unsere werden als guter und wichtiger Bestandteil des Betreuungsangebots insgesamt betrachtet“, so Berit Zeber. Von einst „zu vielen Kita-Plätzen“, und somit vermeintlicher Konkurrenz zu etablierten Einrichtungen, sei heute auch nicht mehr die Rede, da eher zu wenig Plätze und zu wenig Fachkräfte verfügbar seien.
Wie schnell und gut sich ein Waldkindergarten entwickle, hänge auch mit der Unterstützung der Kommune ab, machte Landrat Thorsten Stolz deutlich. Die Kommune müsse den freien Trägern helfen, etwa bei der Bereitstellung von Unterkünften bei Unwettern, beim Schneeräumen im Winter oder bei der Verkehrssicherung. „Unterm Strich bleibt das für alle Kommunen, die hier mitwirken und den Wert erkennen, ein Gewinn, sowohl ideell und pädagogisch als auch finanziell“, so Stolz, der dem Waldkindergarten-Team weiterhin viel Erfolg und einen guten Start in der Langgasse wünschte.
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