Seit 50 Jahren Anlaufstelle für Menschen in schwieriger Lebenslage

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Glückwünsche zum 50-jährigen Bestehen der Kanzlei überbrachte Landrat Thorsten Stolz (Dritter von links) an Günther A. Fleckenstein (Zweiter von links) und sein Team Cornelia Restle-Spak und Mario O. Neubert.

03. Dezember 2024 - Seit 50 Jahren ist die Kanzlei Fleckenstein in der Frankfurter Straße in Bad Soden-Salmünster eine bekannte Adresse für Menschen, die rechtlichen Beistand suchen oder auch notarielle Fragen zu klären haben. Landrat Thorsten Stolz gratulierte dem Rechtsanwalt und Notar a.D. Günther A. Fleckenstein zum 50-jährigen Bestehen seiner Kanzlei. „Für die Menschen in Bad Soden-Salmünster und Umgebung war es sicherlich ein Glücksfall, dass Sie sich damals als junger Mann von 28 Jahren dazu entschlossen haben, nicht in die große Stadt zu gehen, sondern sich in der Kurstadt Bad Soden-Salmünster niederzulassen und sich selbstständig zu machen“, sagte Thorsten Stolz bei seinem Besuch in der Kanzlei. Er würdigte die Lebensleistung des Rechtsanwalts und Notars a.D., der viele Jahrzehnte auch als Notar tätig war und als Rechtsanwalt immer noch Mandanten und Mandantinnen rechtlich berät.

Die Kanzlei befindet sich in einem mehrere hundert Jahre alten Fachwerkhaus, das schon zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges gestanden hat und den Eltern seiner Frau Edith gehörte. Von seinem Büro aus hat er von beiden Seiten den Blick auf die Dächer der Altstadt – mitten im Herzen der Stadt. Hier fühlt sich Günther A. Fleckenstein wohl. Hier führt er tagtäglich zahlreiche Gespräche mit Menschen. Meist sind es besondere Lebensumstände, die ihn zu ihm führen.

Ihm zur Seite stehen zwei weitere Rechtsanwälte: seine langjährige Kollegin Cornelia Restle-Spak und Mario O. Neubert, der seit fünf Jahren das Team verstärkt und jüngst seine Notarprüfung mit Erfolg abgelegt hat. „Das Notariat bietet die Möglichkeit zu gestalten. Die Mandanten haben eine Vorstellung davon, was sie geregelt haben wollen, wir kümmern uns darum, wie dies umgesetzt werden kann.“ betont Mario O. Neubert. Das ermöglicht es der Kanzlei, das gewohnte Leistungsspektrum auch in Zukunft anbieten zu können. Denn Günther A. Fleckenstein hat mit seinen 78-Jahren die Altersgrenze, die für Notare gilt, überschritten. Da sei es eine große Erleichterung, dass die Kanzlei mit seinem jungen Kollegen fortgeführt werden kann. Ans Aufhören denkt Günther A. Fleckenstein noch längst nicht. Er ist immer noch regelmäßig vor Gericht und berät auch weiterhin in rechtlichen Fragen.

Für Günther A. Fleckenstein waren die 1970er Jahre eine besondere Zeit. Auf Anraten des damaligen Bürgermeisters Josef Leistenschneider entschloss er sich zur Selbständigkeit in einer ländlich geprägten Region, und hat dies nie bereut. Es freut ihn, dass sein jüngerer Kollege diese Vorzüge ebenfalls erkannt habe. Denn Mario O. Neubert stammt gebürtig aus Bad Soden-Salmünster, hatte jedoch bei einer großen Kanzlei in Frankfurt gearbeitet. Nachdem er von Günther A. Fleckensteins Suche nach einem Nachfolger hörte, dauerte es gerade einmal drei Wochen, bis er sich selbst auf diese Stelle hin bewarb. Die Kanzlei berät und begleitet Mandanten in Zivil- und Strafsachen sowie in notariellen Angelegenheiten.

In seinen Anfangsjahren in der Kurstadt betätigte sich Günther A. Fleckenstein auch politisch und übernahm in der Kommunalpolitik Verantwortung als Stadtverordneter für die SPD und er wirkte an der Umsetzung der Gebietsreform mit. Durch den Zusammenschluss der beiden Städte Salmünster und Bad Soden entstand die Kurstadt mit heute elf Stadtteilen. In der Kanzlei war eine Weile sogar der Versicherungsjurist Dr. Eckhard Momberger tätig. Momberger war der letzte Landrat des Kreises Schlüchtern, bevor dieser 1974 in den Main-Kinzig-Kreis aufging. Auch Günther A. Fleckenstein hätte die Möglichkeit gehabt, den politischen Weg auf Landesebene weiterzuverfolgen. Aber: „Ich bin damals zu der Überzeugung gekommen, dass ich meine Zeit und meine Kraft meiner Kanzlei widmen will. Selbstständig arbeiten zu können, war für mich immer sehr wichtig und die Arbeit mit den Mandaten macht mir nach wie vor großen Spaß“, erklärte Günther A. Fleckenstein.

Günther A. Fleckenstein und Landrat Thorsten Stolz sprachen auch über das Thema Digitalisierung und welche Vorteile dies für den juristischen Bereich mit sich brachte. Vieles von dem, was früher per Post oder Fax verschickt und in ganz dringenden Fällen sogar persönlich bei Gericht abgegeben werden musste, wird heute per Mausklick auf den Weg gebracht. Auch die Abfrage von Grundbucheinträgen und anderen Unterlagen sei sehr komfortabel geworden. Das erleichtere die Arbeit von Kanzleien, die nicht am Gerichtsort praktizieren, ungemein. Über die Autobahn seien Amts- und Landgericht schnell erreichbar. Günther A. Fleckenstein und Mario O. Neubert kündigten an, dass sie künftig wieder im Bereich Anwaltschaft als auch des Notariats ausbilden möchten – als Antwort auf die Nachwuchssorgen.