Neujahrsgruß 2024/25 von Landrat Thorsten Stolz
„Wegweisende Entscheidungen getroffen für einen zukunftsfähigen Main-Kinzig-Kreis“
Liebe Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis,
ein bewegtes und erfolgreiches Jubiläumsjahr „50 Jahre MKK“ geht für unseren Main-Kinzig-Kreis zu Ende. Das ist für mich der Anlass, allen Bürgerinnen und Bürgern in unseren 29 Städten und Gemeinden ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2025 zu wünschen. Auch wenn die weltweiten Krisen, Konflikte und auch Kriege uns nicht unberührt lassen und zum Teil auch unmittelbar herausfordern, so gibt es zahlreiche gute Gründe, um optimistisch und mit Dankbarkeit und Zuversicht nach vorne zu blicken. Insbesondere im Main-Kinzig-Kreis wurden viele wichtige Projekte angestoßen und die Weichen gestellt für einen zukunftsfähigen Landkreis. Denn auch wenn insbesondere die finanziellen Rahmenbedingungen schwierig sind, wollen wir die Zukunft nachhaltig gestalten. Für diesen Kurs steht die neue hauptamtliche Kreisspitze mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann und dem Kreisbeigeordneten Jannik Marquart, denen ich für die gute Zusammenarbeit danke.
Ein wichtiges Fundament für die Leistungsfähigkeit unseres Landkreises ist die großartige Einsatzbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, die im Ehrenamt viele wichtige Aufgaben in unseren Städten und Gemeinden übernehmen. Die Auswirkungen des andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind auch bei uns weiterhin spürbar. Vor allem die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten und Asylsuchenden aus den umkämpften Gebieten oder anderen Kriegs- und Krisenregionen bleiben eine große Herausforderung. Ohne die fortgesetzte Solidarität und ein Verständnis für die zum Teil dramatischen Hintergründe ist diese Ausnahmesituation nicht zu bewältigen. Daher wiederhole ich meinen Dank an die vielen Helferinnen und Helfern, egal ob im Haupt- oder Ehrenamt, die mitanpacken und dafür eintreten diese Herausforderung gemeinsam zu bestehen.
Gerade vor diesem Hintergrund kritisiere ich als Landrat und Finanzdezernent sehr deutlich, dass die Hessische Landesregierung die Städte und Gemeinden sowie die Landkreise finanziell im Stich lässt: Durch die Kürzungen im Kommunalen Finanzausgleich von insgesamt über 200 Millionen Euro und die Nicht-Weitergabe der Bundesgelder im Bereich Flucht und Asyl entsteht im Kreishaushalt im Jahr 2025 eine Lücke von über 40 Millionen Euro. Auch der Main-Kinzig-Kreis hatte aufgrund der Zusagen aus dem Hessischen Finanz- und Innenministerium diese Gelder fest eingeplant. Dieser ungeheure Vorgang hat uns noch einmal darin bestärkt, die Normenkontrollklage gegen die nachweislich ungerechte Flüchtlingsverteilverordnung des Landes Hessen aufrechtzuerhalten.
Diese eklatante Schieflage muss auch deshalb zur Sprache gebracht werden, weil in der Folge massive Auswirkungen auf die Städte und Gemeinden und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu befürchten sind. Schon jetzt sind Kommunen gezwungen, ihre Infrastruktur „herunterzufahren“ und viele ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker sind nicht mehr dazu bereit, eine ausschließliche Mängelverwaltung zu betreiben.
Weiter in Bildung und Infrastruktur investieren
Umso größer ist die Bedeutung der wegweisenden Entscheidungen, die wir für unseren Main-Kinzig-Kreis treffen. So halten wir unseren Kurs, auch in den nächsten fünf Jahren mindestens 200 Millionen Euro in Bildung und Schule investieren. Es ist der übereinstimmende Wille, bei der Modernisierung, Erweiterungsbauten, Neubau, Sanierung und dem weiteren Ganztagsangebot nicht nachzulassen. Das gilt auch beim fortgesetzten Ausbau der wichtigen digitalen Infrastruktur durch unsere kreiseigene Breitbandgesellschaft.
Eine Zukunftsaufgabe ist auch künftig der Ausbau der Erneuerbaren Energien: Bereits jetzt können wir den Strom aus über 11.000 Photovoltaikanlagen, 24 Biomasseanlagen, 30 Wasserkraftwerken und mehr als 100 Windkraftanlagen nutzen. Die Leistung reicht aus, um rein rechnerisch alle privaten Haushalte im Main-Kinzig-Kreis mit Strom zu versorgen. In den kommenden Jahren arbeiten wir weiter daran, diese Versorgungssicherheit zu stabilisieren.
Darum geht es auch beim Thema Trinkwassergewinnung mit dem Bau eines Oberflächenwasserwerkes im Bereich des Kinzigstausees bei Bad Soden-Salmünster. Dieses innovative Projekt wollen wir bis 2030 umsetzen. Auf einen hohen Standard setzen wir auch weiterhin bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Sei es über unsere mittlerweile 13 Standorte der Alten- und Pflegezentren, die Etablierung eines kreisweiten Telenotarztsystems im Rettungsdienst oder die Stärkung unserer Main-Kinzig-Kliniken an den Standorten Gelnhausen und Schlüchtern. Mit der Gründung und dem jetzt beschlossenen Neubau einer Akademie für Gesundheit und Pflege schaffen wir zudem eine moderne und innovative Ausbildungseinrichtung, um den dringend benötigten Nachwuchs in Pflege-, Medizin- und Gesundheitsberufen auszubilden und zu qualifizieren.
Ein neues Thema auf unserer Agenda ist der Bau eines „Azubi-Campus“ an zentraler Stelle im Kreisgebiet. Mit diesem Wohnbauprojekt geben wir den hiesigen Unternehmen ein überzeugendes Argument an die Hand, dass sich Auszubildende für eine Stelle im Kreisgebiet entscheiden. Wir erleichtern auf der anderen Seite den jungen Menschen den Weg in die Eigenständigkeit und die Suche nach bezahlbarem Wohnraum. Nach der Fertigstellung Ende 2026 hat das Gebäude Platz für rund 150 Auszubildende und Blockschüler.
Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken
Ein besonderes Anliegen bleibt die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements und unserer rund 3.000 Vereine und Organisationen. Das beginnt bei der kostenlosen Bereitstellung der kreiseigenen Sportstätten, geht über die Ehrenamtskarten weiter bis hin zu den direkten Förderungen im sportlichen, kulturellen und sozialen Bereich sowie im Brand- und Katastrophenschutz. In diesem Zusammenhang möchte ich hinweisen auf unsere Freiwilligenmesse am 29. März 2025 im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen.
Neben den persönlichen Begegnungen vor Ort ist das der beste Weg, um den Dank, die Anerkennung und die Wertschätzung auszudrücken, denn ehrenamtliches Engagement hält unsere Gesellschaft zusammen – und das ist gerade in der jetzigen Zeit wichtiger denn je.
In diesem Sinne wünsche ich allen Bürgerinnen und Bürgern im Main-Kinzig-Kreis einen guten Start ins Jahr 2025 und lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten unseren Main-Kinzig-Kreis weiter auf Erfolgskurs zu halten.
Herzliche Grüße
Ihr
Thorsten Stolz, Landrat
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