
Nägel mit Köpfen gemacht: Main-Kinzig-Kliniken haben MVZ in Großkrotzenburg übernommen

21. Februar 2025 - Die Erleichterung ist allen Beteiligten anzumerken: Die Main-Kinzig-Kliniken haben das in Schieflage geratene Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das im Medzentrum an der Kahler Straße in Großkrotzenburg untergebracht ist, übernommen. Damit sichern sie auch den Fortbestand dieser Immobilie, die seit 2023 neben Arztpraxen unter anderem auch eine Apotheke, einen Pflegedienst, Physiotherapie, einen Zahnarzt und eine Intensiv-Wohngemeinschaft beherbergt.
„Die Bürgerinnen und Bürger finden im Medzentrum alles rund um das Thema medizinische Versorgung, Gesundheit und Pflege. Das MVZ mit seinem ärztlichen Angebot ist dabei ein wichtiger Pfeiler in der medizinischen Grundversorgung der Gemeinde Großkrotzenburg und Umgebung. Damit diese dauerhaft gesichert ist, haben die kreiseigenen Main-Kinzig-Kliniken, der Main-Kinzig-Kreis und die Gemeinde Großkrotzenburg sich zusammengeschlossen. Es ist uns gelungen, eine gute und vor allen Dingen auch tragfähige Perspektive für das MVZ und für das Medzentrum zu schaffen“, erklärte Landrat Thorsten Stolz bei einem Termin mit allen Akteuren vor Ort und ergänzte: „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, dass sie konstruktiv an einer Lösung mitgewirkt haben und insbesondere auch der Gemeinde Großkrotzenburg, die bereit ist, 80.000 Euro zu investieren, um die Räumlichkeiten umzubauen und die medizinisch-technische Ausstattung so anzupassen, dass ein moderner Praxisbetrieb möglich wird“, erklärte der Landrat, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Main-Kinzig-Kliniken ist.
Das MVZ geriet in wirtschaftliche Schieflage, da ursprünglich geplante kassenärztliche Zulassungen nicht im vorgesehenen Zeitrahmen realisiert werden konnten. Als Folge davon konnte das MVZ nicht auskömmlich arbeiten. Die Betreiberin, Hausärztin Dr. Angela Kaus-Grammel, hatte im Juli 2024 Insolvenz anmelden müssen. Mittlerweile war es immerhin gelungen, einen Viertel-Sitz für Großkrotzenburg zu erhalten. Es war dem MVZ auch nicht geglückt, das Team zusätzlich noch durch einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin zu verstärken.
Bürgermeisterin Theresa Neumann hatte sich unterdessen an den Landrat gewandt, um mögliche Hilfestellungen durch den Kreis oder die Main-Kinzig-Kliniken zu erörtern. „Die beabsichtigte Erweiterung des MVZ mit einem Sitz für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und einem Sitz für Kinder- und Jugendmedizin bedeutet einen großen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger von Großkrotzenburg. Die Praxis ist ein wichtiger Bestandteil für eine verlässliche und familienfreundliche Gesundheitsversorgung vor Ort. Wir sind den Main-Kinzig-Kliniken mit ihrem Geschäftsführer Christian Quack deshalb sehr dankbar, dass ein Einstieg der Kliniken schnell realisiert wurde“, so Bürgermeisterin Theresa Neumann. Die Main-Kinzig-Kliniken mit ihren Standorten in Gelnhausen und Schlüchtern seien ein verlässlicher Partner für die langfristige Gesundheitsversorgung vor Ort. Unmittelbar nach der Beschlussfassung in der Gemeindevertretung haben die Main-Kinzig-Kliniken Nägel mit Köpfen gemacht und das insolvente MVZ übernommen.
Durch die Übernahme wird das Haus- und Facharztzentrum nun weiterhin Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten sein können. Die Main-Kinzig-Kliniken wollen in einem nächsten Schritt den kassenärztlichen Sitz für Frauenheilkunde und Geburtshilfe erweitern. Zusätzlich soll ein Sitz für Kinder- und Jugendmedizin hinzukommen. Die Verantwortlichen der Main-Kinzig-Kliniken freuen sich, dass die Übernahme des MVZ Großkrotzenburg in kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Kliniken-Geschäftsführer Christian Quack und Jonas Kropac, Kaufmännischer Leiter MVZ, Recht & Compliance, betonen, mit der Übernahme ein klares Zeichen für eine verlässliche und wohnortnahe Gesundheitsversorgung setzen zu wollen. „Unser Ziel ist es, den Standort Großkrotzenburg nicht nur zu sichern, sondern gezielt weiterzuentwickeln, um ihn langfristig attraktiv und leistungsfähig zu halten“, so Quack: „Zusätzlich schaffen wir durch Investitionen in Räumlichkeiten und moderne Ausstattung die Grundlage für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Unser besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrer Unterstützung diese Lösung möglich gemacht haben.“
Erfreut über die positive Entwicklung zeigte sich auch Insolvenzverwalter Alexander Pilgrim von der Kanzlei hww Rechtsanwälte: „In sehr kurzer Zeit ist es uns Dank der intensiven und guten Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsleitung und der Insolvenzverwaltung, mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit, der Gemeindeverwaltung Großkrotzenburg, aber besonders auch der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelungen, strategische und erfahrene Investoren zu finden, die an die Zukunft des Standortes in Großkrotzenburg glauben und in einem derzeit nicht einfachen wirtschaftlichen Umfeld zukünftig investieren wollen“, erklärte er. Auch die starke Unterstützung des Vermieters in den vergangenen Monaten sei außergewöhnlich und habe erheblich zum Erfolg der Sanierung beigetragen, so Alexander Pilgrim weiter. „Die Menschen in Großkrotzenburg und Umgebung können also aufatmen und haben wohnortnah weiterhin kompetente Ansprechpartner“, stellte Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Theresa Neumann fest.
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