
Landrat a.D. Karl Eyerkaufer feiert seinen 85. Geburtstag

03. März 2025 - Seit inzwischen 20 Jahren genießt der ehemalige Landrat Karl Eyerkaufer seinen Ruhestand und obwohl er im Sommer 2005 aus der aktiven Politik ausgeschieden ist, nimmt er regen Anteil am gesellschaftlichen Geschehen. Nicht nur in seinen zahlreichen Ehrenämtern, sondern auch bei offiziellen Anlässen wie zum Beispiel den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Main-Kinzig-Kreises.
Schließlich hat er über viele Jahrzehnte die Kommunalpolitik maßgeblich geprägt, nicht zuletzt während seiner 18 Jahre als Landrat an der Spitze des bevölkerungsreichsten Landkreises in Hessen. Am Montag, 3. März, feiert Karl Eyerkaufer nun seinen 85. Geburtstag mit seiner Ehefrau Marion, ihren Kindern und Enkelkindern bei einem Kurzurlaub in der Rhön.
Stellvertretend für den Kreisausschuss und die weiteren Kreisgremien übermitteln Landrat Thorsten Stolz, Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann, Kreisbeigeordneter Jannik Marquart und Kreistagsvorsitzender Carsten Ullrich die herzlichsten Grüße und besten Wünsche zu diesem besonderen Ehrentag. „Es ist bis heute sehr beeindruckend, mit welcher Energie und Hingabe sich Karl Eyerkaufer weiterhin für das Gemeinwohl engagiert. Es war nicht nur ein erfolgreicher und sehr beliebter Landrat des Main-Kinzig-Kreises, sondern er ist seit seiner Pensionierung in vielfältigen Bereichen für die Menschen vor Ort tätig. So setzt er sich aktiv ein für soziale Projekte und ist im sportlichen und kulturellen Leben unseres Landkreises nach wie vor sehr präsent“, sagt Thorsten Stolz.
Es sei zudem beispielhaft, mit welcher Leidenschaft er sich für die Menschen in Beruwala engagiert und persönlich die Hilfsmaßnahmen begleitet und ermöglicht hat. Es sei maßgeblich der besonderen Überzeugungsarbeit von Karl Eyerkaufer zu verdanken, dass aus der spontanen Hilfe anlässlich der Tsunami-Katastrophe 2004 ein derart nachhaltiges Aufbauprojekt geworden ist. Zudem hat er dafür gesorgt, dass diese Arbeit nun von dem ehemaligen Kreisbeigeordneten Matthias Zach fortgesetzt wird. Dieser Weitblick gilt auch für Eyerkaufers Einsatz für die Stiftung Kinderzukunft.
Karl Eyerkaufer sei eine Persönlichkeit, die andere Menschen zusammenführt und für die gemeinsame Sache begeistert. Solche Mutmacher brauchen wir in der heutigen Zeit mehr denn je, sagt Thorsten Stolz. Mit seiner Energie und Ausdauer sei Karl Eyerkaufer auch heute ein Vorbild für viele Menschen.
Wer den studierten Pädagogen und Mathematiker persönlich kennt, der wird bestätigen, dass es keine halben Sachen für den ehemaligen Leichtathleten gibt. So ist die Bilanz seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als beispielhaft zu bewerten und ein Aushängeschild auch für den Main-Kinzig-Kreis. Er wirkt weiterhin an verantwortlicher Position in vielen Vereinen, Stiftungen und anderen Gremien. Er ist Vorsitzender der Bürgerstiftung der Sparkasse Hanau, engagiert sich in der Sportstiftung und sitzt an der Spitze des Beirates der Stiftung Kinderzukunft. Ebenso engagiert er sich im Kuratorium der Gelnhäuser Tafel und der Bürgerstiftung Maintal.
„Es ist an der Zeit, die ehrenamtliche Verantwortung schrittweise abzugeben“
„Diese Tätigkeit in den gemeinnützigen Einrichtungen und Verbänden macht mir große Freude und füllt mich auch heute noch aus“, sagt Eyerkaufer, dem das Wohl der Menschen im Main-Kinzig-Kreis sehr am Herzen liegt. Daher sei es für ihn eine Selbstverständlichkeit gewesen, seine Erfahrung und seine Verbindungen in diesem Sinne einzubringen. Doch nun sei es an der Zeit, die Verantwortung schrittweise in andere Hände zu übergeben, kündigt er an und verweist auf die Hilfsaktion für die Region Beruwala auf der Insel Sri Lanka, wo er als Vertreter des Main-Kinzig-Kreises über viele Jahre die Aufbauarbeit organisiert und dokumentiert hat.
Als amtierender Landrat hat er sich vorrangig für die Bereiche Bildung, Ehrenamt, Kultur und Sport engagiert und erfolgreiche Veranstaltungen wie Kinzigtal total und den Brüder-Grimm-Lauf ins Leben gerufen. Auch als Jugenddezernent hat er wichtige Entwicklungen vorangetrieben. Außerdem hat er erfolgreich die Modernisierung der Verwaltung eingeleitet mit dem Neubau eines zentralen Landratsamtes in Gelnhausen.
Für diese überragende Lebensleistung übermittelt die Kreisspitze und der Kreistagsvorsitzende auch im Namen aller Bürgerinnen und Bürger zwischen Maintal und Sinntal den größten Respekt sowie die Wünsche für Gesundheit und weiterhin viel Tat- und Schaffenskraft. „Verbunden mit der Zuversicht, dass er und seine Frau Marion uns allen noch sehr lange erhalten bleiben mögen“, erklären Landrat Thorsten Stolz, Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann, Kreisbeigeordneter Jannik Marquart und Kreistagsvorsitzender Carsten Ullrich.
Zur Person
Karl Eyerkaufer wird am 3. März 1940 im bayerischen Landshut geboren. Seine Kindheit steht unter den Eindrücken der Nachkriegszeit. Die Familie bewohnt zusammen ein Zimmer im Haus der Großeltern. 1948 fasst der Vater wieder Fuß in seinem Beruf als Bankdirektor, wird zwei Jahre später in das 70 Kilometer entfernte München versetzt. 1959 stirbt seine Mutter mit 44 Jahren. Ein schwerer Schlag. „Die Wärme und Güte meiner Mutter war ein wichtiger Ausgleich zur Strenge meines Vaters“, erinnert sich Karl Eyerkaufer heute. Wenig später verlässt er gegen den Willen seines Vaters die bayerische Heimat, um in Frankfurt Mathematik und Politik zu studieren. 1963 lernt er als einer der schnellsten Mittelstreckenläufer der Welt auf einem Sportfest in Heidelberg seine heutige Frau Marion Jehn kennen. Ein Jahr darauf beziehen sie ihr Domizil in Maintal-Hochstadt, wo er sich über viele Jahre im örtlichen Fußballclub erfolgreich engagiert.
Als Athlet holt er fünf deutsche Meisterschaften, erstmals 1961 über die 1.500 Meter. Er reist mit der Nationalmannschaft um die Welt und im Studium geht es trotzdem zügig voran. Das Wissen über Kulturen und Weltreligionen betrachtet Karl Eyerkaufer noch heute als wertvoll für seine Arbeit. Mit 28 Jahren beendet er seine sportliche Laufbahn und beginnt seine Tätigkeit als Lehrer an der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Bruchköbel. Als das Angebot kommt, die heutige Albert-Einstein-Schule in Dörnigheim aufzubauen, war Eyerkaufer erst sechs Jahre Lehrer. Weitere vier Jahre später ist er Leiter des Gymnasiums. Trotz aller organisatorischen Aufgaben unterrichtet er am liebsten selbst. Es fällt ihm schwer, diese Tätigkeit aufzugeben, als 1987 die Politik zum Beruf wird. Auch in seinem neuen Amt vertritt er die Maxime: „Der pädagogische Erfolg liegt in der beständigen Wiederholung.“
Schon 1965 tritt Karl Eyerkaufer in die SPD ein. 1968 zieht er in die Gemeindevertretung seines Heimatortes Hochstadt ein, gleichzeitig in den Kreistag des damaligen Kreises Hanau. Er gehört zu den jüngsten Abgeordneten in Hessen. 1969 wählt ihn die SPD-Kreistagsfraktion zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden. 1976, zwei Jahre nach der Gebietsreform, wird er Oppositionsführer im neuen Main-Kinzig-Kreis. Im Jahr 1985 holt die SPD mit Eyerkaufer als Spitzenkandidat – nach zwei vergeblichen Anläufen – mehr Stimmen als die CDU. Das ist der Moment, in dem Karl Eyerkaufer mit ganzem Ehrgeiz auch Landrat werden will. Zwei Jahre (1987) später ist er es. 1993 gewinnt Karl Eyerkaufer dann die erste Direktwahl eines Landrates in Hessen im ersten Wahlgang. Er wiederholt diesen Sieg 1999 und absolviert somit drei volle Amtszeiten. Im Sommer 2005 übergibt er das Amt an seinen Nachfolger und langjährigen Wegbegleiter Erich Pipa.
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