Gesundheit und Lebensrealität junger Menschen zusammenbringen

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Wie gesundheitliche Aufklärung und ein offener Austausch in der Lebenswirklichkeit junger Menschen gelingt: Markus Laurenz, Daniela Kolb, Ludger Stallmann (stellvertretender Leiter des Jugendamts), Susanne Simon-Schramm und Gökhan Sezgin (jeweils Jugendamt Main-Kinzig-Kreis) gaben beim Netzwerktreffen in Gelnhausen Impulse (von links).

23. April 2025 -

Wie gelingt es, Gesundheitsthemen so zu vermitteln, dass sie junge Menschen wirklich erreichen? Welche Formate fördern den offenen Dialog mit der „Generation Z“ – also den zwischen 1997 und 2012 Geborenen? Und welche Formate beziehen sie aktiv ein? Mit diesen zentralen Fragen befasste sich die diesjährige Fachtagung des Jugendamts im Main-Kinzig-Forum. Eingeladen waren Akteure der Jugendförderung, Schulsozialarbeit sowie Sucht- und Präventionsberatung. Impulse kamen unter anderem von Daniela Kolb, Apothekerin aus Maintal, und Markus Laurenz, die gemeinsam den „Marktplatz der Gesundheit“ und die 2019 daraus hervorgegangene Jugendinitiative „Our Generation Z“ vorstellten.

Der „Marktplatz der Gesundheit“ ist ein innovatives Netzwerkmodell, das lokale Strukturen und Akteure – von Apotheken über Stadtverwaltungen bis hin zu Schulen und Unternehmen – zusammenbringt, um kommunale Gesundheitsprävention nachhaltig und lebensnah zu gestalten. Im Zentrum steht die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit vor Ort mit gezielten Maßnahmen, die auf konkrete Bedürfnisse der Menschen in den Städten und Kommunen eingehen.

Ein besonders dynamischer Teil des Netzwerks ist „Our Generation Z“. Die von Jugendlichen selbständig und unabhängig geführte Gruppe wurde 2019 ins Leben gerufen, um junge Menschen in ihrer digitalen Welt mit gesundheitlichen, gesellschaftlichen und politischen Themen zu erreichen. Die Initiative greift Fragen auf, die Jugendliche aktuell bewegen: psychische Gesundheit, Leistungsdruck, soziale Erwartungen, Körperbild, Ernährung, Umweltbewusstsein, Berufsorientierung sowie gesellschaftliche Entwicklungen und globale Krisen.

In „Our Generation Z“ bereiten junge Menschen Inhalte für Gleichaltrige auf, entwickeln Workshops für Schulen und organisieren Diskussionsveranstaltungen. Dabei setzt die Initiative gezielt auf digitale Kanäle wie Instagram, TikTok und Podcasts – nicht als Selbstzweck, sondern um Begegnung und Diskussion in der realen Welt zu initiieren. Ihr selbstgewählter Tandempartner vor Ort sind dabei die „Marktplatz-Apotheken“ wie jene von Apothekerin Daniela Kolb in Maintal.

Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent Jannik Marquart zeigte sich erfreut über diese etablierten „Brückenbauer“. Das Netzwerktreffen habe gezeigt, dass Kooperationen mit dem „Marktplatz der Gesundheit“ und „Our Generation Z“ neue Wege für Gesundheits- und Präventionsarbeit in Schulen und Jugendangeboten eröffnen können. „Die Kombination aus professioneller Gesundheitsarbeit und authentischem Jugendengagement ist wirklich beeindruckend. Junge Menschen werden für Gesundheits- und Präventionsthemen sogar als Mitgestalter gewonnen, weil man ihnen auf Augenhöhe begegnet“, sagte Marquart.