Bunte Farben gegen Hass und Diskriminierung

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Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz Idahobit, wurde am Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen die Regenbogenfahne gehisst. Unser Bild zeigt unter anderem Landrat Thorsten Stolz (Vierter von links) und Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann (links) zusammen mit einigen Mitgliedern des Vereins Queer* Main-Kinzig sowie Abigail Adams (Stadt Hanau, Sechste von links) und Grit Ciani, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises (rechts).

23.05.2025. - „Menschen sollen so leben und lieben, wie sie es für richtig halten, in einem Land, in dem Vielfalt bei den persönlichen Lebensentwürfen möglich ist und auch vom Grundgesetz geschützt wird“, erklärt Landrat Thorsten Stolz anlässlich eines Aktionstages am 17. Mai. Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz IDAHOBIT, weht für kurze Zeit am Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen eine Regenbogenfahne. Sie erinnert daran, dass die Weltgesundheitsorganisation am 17. Mai 1990 beschlossen hatte, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Transgeschlechtlichkeit wurde 2018 als Krankheit gestrichen. Der Aktionstag macht seit 2005 darauf aufmerksam, dass queere Menschen weltweit immer noch von Diskriminierung und Verfolgung bedroht sind und sie nicht frei und sicher leben können aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität.

„Wir müssen feststellen, dass Angriffe auf queere Menschen in Deutschland zunehmen. Es sind nicht nur verbale Anfeindungen, sondern auch tätliche Angriffe, die uns große Sorge bereiten. Deshalb hissen wir die Regenbogenfahne. Um zu zeigen, dass wir in einer offenen Gesellschaft leben, in der solche Taten, die Ausdruck von Hass und Diskriminierung sind, keinen Platz haben“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann. Vor Ort nahmen neben Steve Euler vom Verein Queer* Main-Kinzig auch weitere Mitglieder des Vereins teil, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen. Von der Stadt Hanau war Abigail Adams, Leiterin der DEXT-Fachstelle, gekommen, von pro familia Geschäftsführerin Mirjam Fischbach. Begleitet wird die Aktion auch vom Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit des Main-Kinzig-Kreises, vertreten durch Grit Ciani (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte), Nicole Dein (interne Gleichstellungsbeauftragte), Ulrike Schmid (stellvertretende interne Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte) sowie.

Die Situation queerer Menschen werde nicht nur weltweit schwieriger, auch die Entwicklungen in Deutschland werden vom Verein mit Sorge beobachtet. So unterstützt der Verein Queer* Main-Kinzig die Initiative „Grundgesetz für alle“. Darin geht es darum, einen Diskriminierungsschutz für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten ins Grundgesetz aufzunehmen.

Die Kreisspitze drückte ihre Solidarität mit queeren Menschen aus. „So schwer es mitunter auch fällt, diesen Schritt zu gehen, so möchte ich doch alle Betroffenen dazu ermuntern, Übergriffe und Angriffe bei der Polizei zur Anzeige zu bringen und auch das Gespräch mit Menschen zu suchen, die in solchen Fällen weiterhelfen können“, betont der Landrat. Es sei wichtig, sich Hilfe zu holen.

Der Verein Queer* Main-Kinzig bietet zahlreiche Veranstaltungen und Treffs an. Seit 2024 gibt es zudem einen queeren Jugendtreff in Kooperation mit pro familia in Schlüchtern. Er heißt „Coming Proud“, richtet sich an junge queere und nicht queere Menschen und findet am zweiten und vierten Freitag im Monat statt, jeweils um 16 Uhr.

In Schlüchtern findet überdies am Samstag, 24. Mai, der Pride 2025 unter dem Motto „Nie wieder still“ statt - eine Demonstration für queere Rechte und Gleichberechtigung. Der Demozug beginnt um 13 Uhr am Parkplatz Untertor und endet am Stadtplatz. Dort geht es mit politischen Beiträgen, Drag-Artists sowie Musikgruppen weiter. Es ist als Fest für die ganze Familie gedacht, auch für die Kinder gibt es ein kleines Programm. Alle Interessierten sind willkommen. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, mehr Sichtbarkeit für queere Menschen gerade im ländlichen Raum zu schaffen. Am 28. Juni findet in Hanau der Christopher-Street-Day (CSD) statt. Die Parade beginnt um 15 Uhr am Hanauer Hauptbahnhof unter dem Motto „Alles erreicht!?“. Nach einer Kundgebung auf dem Freiheitsplatz geht es um 17 Uhr in der Wirtschaft im Hof gesellig weiter. In der alten Kanzlei startet um 20 Uhr eine Party. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Interessierten willkommen, die für eine vielfältige Gesellschaft eintreten.

www.queermainkinzig.de
www.csdhanau.de