Nächster Schritt in der Digitalisierung des Bauwesens

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Ein Bild aus der Vergangenheit: Der Digitale Bauantrag erspart Bauherren einige Regalmeter an Papierdokumenten.

11. August 2025. - Die Einführungsphase für den Digitalen Bauantrag verläuft überaus erfolgreich, ab 1. September wird das Verfahren im Main-Kinzig-Kreis daher zum Standard. „Seit Januar sind schon mehr als 150 Bauanträge rein digital über das Bauportal eingegangen“, berichtet Landrat Thorsten Stolz. „Die Rückmeldungen sind gut. Der Austausch zwischen Bauherren und der Bauaufsicht funktioniert leichter. Fehlende Unterlagen können einfacher nachgereicht werden. Andere Behörden, die im Verfahren beteiligt werden müssen, können ihre Stellungnahmen schneller übermitteln. Bescheide wie die Baugenehmigung treffen früher ein. Insgesamt führt das digitale Verfahren zu einer deutlichen Optimierung des Bearbeitungsprozesses.“ Aus diesem Grund endet die Annahme von neuen Bauanträgen in Papierform am 31. August. Ab dem 1. September werden Bauanträge im Main-Kinzig-Kreis nur noch in digitaler Form angenommen. Die Hessische Bauordnung sieht diese Möglichkeit ausdrücklich vor.

Der Main-Kinzig-Kreis hatte zum 1. Januar als erster Landkreis in Hessen den Digitalen Bauantrag flächendeckend eingeführt. Vorangegangen war eine erste Testphase ab April 2024 mit verschiedenen Architekturbüros, die den Austausch mit der Bauaufsicht über das Bauportal Hessen (DigiBauG) erprobt haben. Seit diesem Jahr konnten nun Bauanträge vollständig digital über dieses Portal eingereicht werden. Mit Beginn des Monats September geht der Main-Kinzig-Kreis den nächsten Schritt und stellt auf den Digitalen Bauantrag als Standardverfahren um.

Mit dem neuen System kann der gesamte Bauantragsprozess lückenlos digital abgebildet werden. Interne Abläufe sind dafür optimiert und die digitale Kommunikation wesentlich vereinfacht worden. Ein nutzerfreundlicher Antragsassistent unterstützt bereits bei der Zusammenstellung der benötigten Bauvorlagen und gibt Hinweise zu deren Inhalt. Beteiligte profitieren von einem transparenten Verfahren ohne Medienbrüche und einer effizienteren Bearbeitung des Antrages.

Neben den Kreisämtern für Planen, Bauen und Wohnen sowie Digitalisierung, IT und eGovernment waren auch die Unternehmen Prosoz und ekom21 sowie das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum am Erprobungsprozess beteiligt. Die Erfahrungen, die der Main-Kinzig-Kreis in den vergangenen Monaten gesammelt hat, werden mit den weiteren Beteiligten geteilt. „Uns verbinden am Ende gemeinsame Ziele. Wir treiben die Digitalisierung im Bauwesen voran und wir verkürzen Genehmigungsverfahren. Das gelingt mit dem Digitalen Bauantrag“, erklärt Landrat Stolz.

Die eine oder andere Hürde tat sich beispielsweise bei Schnittstellen zu anderen im Genehmigungsverfahren zu beteiligende Behörden auf. Teils mussten Unterlagen noch auf separaten Wegen bereitgestellt und ausgetauscht werden, weil die digitalen Voraussetzungen an anderer Stelle nicht gleichermaßen gegeben waren. Verbesserungspotenziale machte der Kreis auch bei der Software selbst aus. Alles in allem aber gilt: „Die positiven Erfahrungen mit dem Bauportal und den digitalen Anträgen überwiegen“, so Landrat Thorsten Stolz. Zeit also für eine Komplettumstellung des Standardverfahrens für die vielen hundert Bauanträge im Jahr – 2024 waren es rund 2.000 Genehmigungsverfahren insgesamt, die bei der Bauaufsicht des Main-Kinzig-Kreises bearbeitet wurden.

Ab dem 1. September gilt nun für jedes genehmigungspflichtige Bauprojekt, dass die Antragsunterlagen ausschließlich über das Bauportal Hessen eingereicht werden müssen. Den Zugang findet man auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises unter „Lebenslagen/Bauen und Wohnen“. Für die Anmeldung und die Nutzung des Bauportals stehen begleitende Informationen und Erklärvideos bereit.