Frühzeitige Hilfe bei psychischen Krisen in Schulen

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Amtsleiter Dr. Wolfgang Lenz, Felix Weber (Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.) und dahinter (von rechts), Dr. Simone Karau (Sachgebietsleitung Kinder- und Jugendärztlicher Dienst) sowie die Regionalkoordinatorinnen Iris Jander und Julia Winter.

28. August 2025 - Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ mit einem Präventionsangebot junge Menschen bei psychischen Krisen. Insbesondere in Schulen, sorgt das mehrfach ausgezeichnete Programm „Verrückt? Na und! – seelisch fit in der Schule“ für Aufklärung und unmittelbare Hilfe. Jetzt soll die Idee auch im Main-Kinzig-Kreis umgesetzt werden. Vor wenigen Tagen hat Dr. Wolfgang Lenz als Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr gemeinsam mit Felix Weber von der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung die notwendige Vereinbarung unterschrieben.

Herzstück des Programms ist, neben der Information und Aufklärung, die Begegnung mit Menschen, die psychische Krisen bewältigt haben. „Die Schülerinnen und Schüler lernen an einem Projekttag in ihrer Schulklasse sehr anschaulich, die Warnsignale psychischer Krisen und mögliche Bewältigungsstrategien kennen und sie erfahren, wo es Hilfe gibt“, beschreibt Dr. Lenz in aller Kürze den Ansatz des Programms. Damit entstehe ein Bewusstsein für dieses sensible Thema und wirksame Unterstützung könne deutlich früher ansetzen.

Gestaltet wird dieser „Verrückt? Na und!“ - Schultag von einem Tandem aus einem fachlichen und einem persönlichen Experten. Zur Vorbereitung auf den Einsatz in der Schule absolvieren diese ausgewählten Personen gemeinsam einen zweitägigen Ausbildungsworkshop und eine Hospitation vor Ort.

Interessierte Fachkräfte und Betroffene zur Mitwirkung gesucht

Für die kurzfristige Umsetzung werden ab sofort weitere Mitwirkende gesucht, die vom 23. bis 25. September an dem Workshop teilnehmen. Angesprochen sind interessierte Fachleute aus der Gesundheitsförderung oder Sozialarbeit sowie insbesondere Betroffene, die selbst seelische Krisen und Erkrankungen überstanden haben und bereit sind, in Schulklassen über ihre Erlebnisse zu berichten.

Begleitet und organisiert wird das Programm im Main-Kinzig-Kreis vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst (KJÄD) mit Leiterin Dr. Simone Karau sowie den Regionalkoordinatorinnen Iris Jander und. Julia Winter. Sie werden in den kommenden Tagen die interessierten fachlichen und persönlichen Expertinnen und Experten akquirieren und gemeinsam mit interessierten Schulen die Projekttage zur seelischen Gesundheit für Jugendliche ab der 8. Klasse im Unterricht organisieren.

Ziel dieser Schultage ist es, psychische Krisen offen und leicht zur Sprache zu bringen, Ängste und Vorurteile abzubauen, Zuversicht und Lösungswege zu vermitteln und Wohlbefinden in der Klasse zu fördern. „Wir wollen erreichen, dass niemand mehr wegen einer psychischen Erkrankung ausgegrenzt wird“, sagt Dr. Simone Karau. Für die Betroffenen bringt das Programm auch Stabilität und Sicherheit, um die Schulzeit erfolgreich zu meistern und den weiteren Zukunftsweg souverän zu gestalten.

Wer Interesse hat, an dem Projekt mitzuwirken, der meldet sich beim Kinder- und Jugendärztlichen Dienst, Telefon 06051-8511566 oder per Mail an: kjaed.gesundheitsamt@mkk.de. Weitergehende Infos finden sich zudem unter https://www.irrsinnig-menschlich.de/psychisch-fit-schule/.