
Landrat trifft IHK-Präsidentin

21. Oktober 2025 - Zu einem ersten offiziellen Arbeitsgespräch traf Landrat Thorsten Stolz kürzlich mit der neuen Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Natasha Rohde, zusammen. Der Austausch fand in den Räumlichkeiten von Rohde Schutzgasöfen GmbH in Hanau statt und unterstrich die traditionell enge Zusammenarbeit zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der IHK.
Begleitet wurde die Präsidentin von Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde, der ebenfalls an dem Gespräch teilnahm. Gemeinsam mit dem Landrat diskutierten sie zentrale Zukunftsthemen für die Region, von der Stärkung des Wirtschaftsstandorts und Folgen der Transformation über den Bürokratieabbau auf Bundes- und Landesebene bis hin zum weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur.
„Der regelmäßige Dialog mit der IHK ist für uns im Main-Kinzig-Kreis von großer Bedeutung“, betonte Landrat Stolz, der Natasha Rohde zugleich zu ihrem neuen Amt als IHK-Präsidentin gratulierte. „Nur im engen Schulterschluss mit der regionalen Wirtschaft können wir die Herausforderungen der Gegenwart meistern und gleichzeitig neue Perspektiven für die kommenden Jahre eröffnen.“ Auch IHK-Präsidentin Rohde bekräftigte die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit: „Die Unternehmen in unserer Region brauchen klare Rahmenbedingungen, eine verlässliche Verwaltung und zukunftsfähige Infrastrukturen. Daran wollen wir gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis weiterarbeiten.“
Ein zentrales Thema des Treffens war der Abbau bürokratischer Hürden, die insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen in ihrem Alltag belasten. Hier waren sich alle Gesprächspartner einig: Prozesse müssen einfacher, digitaler und schneller werden. Das würde letztlich auch die öffentliche Hand entlasten, wie Thorsten Stolz betonte. „Gerade beim Fördermittelwesen müsste der Bereich Dokumentation und Begutachtung grundsätzlich schlanker sein. Denn das stellt für Kommunen eine große Hürde dar und hindert sie eher daran, an Förderprogrammen teilzunehmen, zulasten der kommunalen Finanzen und der Modernisierung“, so Stolz.
Weitere konkrete Vorschläge zur Entbürokratisierung richteten die IHK und die Kreisspitze im Anschluss an das Treffen direkt mit einem Brief an die Landesregierung. Zur Entlastung von Beschäftigten mit kleinen Kindern wie auch deren Arbeitgeber würde es demnach helfen, wenn der Fachkräfteschlüssel in Kitas zeitlich begrenzt flexibel angewendet werden könnte, insbesondere in der Erkältungszeit. IHK und Main-Kinzig-Kreis schlagen zudem eine flächendeckende Aufklärungskampagne für neue Spielräume innerhalb der Hessischen Bauordnung und einen galanteren Umgang bei der Rückerstattung von Corona-Soforthilfen vor. Die „Impulse zum Abbau von Bürokratie und der Absenkung von Standards“ adressierten sie an Staatsminister Manfred Pentz, der in der Landesregierung für das Thema Entbürokratisierung zuständig ist.
Große Einigkeit herrschte zwischen der IHK- und Kreisspitze auch beim Thema Glasfaserausbau. Der flächendeckende Zugang zu schnellem Internet gilt als Grundvoraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Der Glasfaser-Ausbau in der Fläche und in den Gewerbegebieten komme gut voran. Wo die Breitband Main-Kinzig Glasfaser bis ins Haus verlege, sei die Nachfrage unter Privathaushalten groß. Größer könnte hingegen die konkrete Nachfrage bei Wirtschaftsunternehmen dort sein, wo die kreiseigene Ausbaugesellschaft schon tätig war.
Während die Zusammenarbeit und die Abstimmung zwischen der heimischen Wirtschaft und der Kommunalpolitik im Main-Kinzig-Kreis insgesamt gut laufe und man fortlaufend gemeinsam an einer Stärkung des Wirtschaftsstandortes Main-Kinzig arbeite, bereiten der neuen IHK-Präsidentin, dem Landrat und dem IHK-Hauptgeschäftsführer die politische Großwetter- und Stimmungslage sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Sorgen. Hier brauche es groß angelegte Reformen, eine echte und breit angelegte Entbürokratisierung und einen „gesamtgesellschaftlichen Mut für Veränderungen“, um Impulse für ein wirtschaftliches Wachstum zu setzen, hielten die Gesprächspartner fest. Die politisch Verantwortlichen in Bund und Land müssten „ihre Hausaufgaben erledigen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland fit für die Zukunft zu machen“. Die „beste Zusammenarbeit vor Ort und gemeinsame lokale Projekte“ könnten die dringend erforderlichen Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Unternehmen durch den Gesetzgeber auf europäischer Ebene, im Bund und im Land nicht ersetzen, waren sich Natasha Rohde, Dr. Gunther Quidde und Thorsten Stolz einig.
Lebenslagen
- Wirtschaft
- Arbeit und Soziales
- Auto, Verkehr und ÖPNV
- Bauen und Wohnen
- Bildung, Schule und Medien
- Frauenfragen und Chancengleichheit
- Kultur, Sport und Ehrenamt
- Gesundheit
- Familie, Kinder und Jugendliche
- Zuwanderung und Integration
- Natur, Umwelt, Landwirtschaft und Tierschutz
- Sicherheit und Ordnung
- Behinderung, Pflege und Alter
Hausanschrift
Main-Kinzig-Forum
Barbarossastraße 16-24
63571 Gelnhausen
Telefon: 06051 85-0
Telefax: 06051 85-77
E-Mail: buergerportal@mkk.de