Im Lohrhauptener Sudhaus entstehen handwerklich gemachte Biere nach eigener Rezeptur

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Unser Bild zeigt (von links): Landrat Thorsten Stolz, Ariane Hörner, Bürgermeisterin Sibylle Hergert und Peter Hörner vor einem der Gärtanks.

28. Oktober 2025 - „Hörner Bräu“ – das klingt nach einer großen Traditionsbrauerei mit jahrzehntelanger Firmengeschichte. Dabei wurde die Brauerei gerade einmal vor neun Jahren gegründet. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Sibylle Hergert besuchte Landrat Thorsten Stolz die kleine Brauerei inmitten von Flörsbachtal-Lohrhaupten und informierte sich über die Besonderheiten dieses handwerklich gebrauten Bieres, das Peter Hörner im Nebenberuf ganz nach seinem eigenen Geschmack kreiert hat. „Hörner-Bräu existiert seit 2016 und hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, sich einen guten Namen in der Region zu machen. Die sechs Biersorten haben ihre Nische gefunden und ich freue mich, dass Lohrhaupten eine eigene Brauerei hat. Das ist in der heutigen Zeit schon etwas Besonderes und zeigt, mit wie viel Freude und handwerklichem Geschick Peter Hörner sein Herzensprojekt umsetzt und dass dies von den Kundinnen und Kunden auch geschätzt wird“, sagte der Landrat.

Dass Peter Hörner eine so große Leidenschaft für das Bierbrauen entwickeln würde, kam für sein Umfeld, aber auch für ihn selbst, durchaus überraschend. Seine Frau Ariane war es, die ihm einen Gutschein für einen Bierbraukurs in Frammersbach schenkte. Der kam bei Peter Hörner, der eine chemische, biologische und verfahrenstechnische Ausbildung hat, ausgesprochen gut an. Innerhalb von neun Stunden wird aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe die Grundlage für das spätere Bier. „Das war für mich sehr faszinierend und hat mich nicht mehr losgelassen. Drei Wochen später habe ich das erste eigene Bier im Einweckautomat meiner Mutter angesetzt und viel herumexperimentiert, bis ich die richtige Mischung hatte“, erinnert sich Peter Hörner. Das war 2012. Von der damaligen Größe von 20 Litern ist er mittlerweile auf eine Anlage umgestiegen, die 650 Liter produzieren kann. Das Bier kam bei Freunden und Bekannten so gut an, dass Peter Hörner in immer größerem Maßstab planen musste. Nun werden im Jahr werden an den Gärtanks 25.000 Liter Bier abgefüllt. Die Hörner-Biere sind nicht filtriert. Wegen ihrer naturtrüben Herstellungsweise nach alter Machart sind sie nur begrenzt haltbar.

„Es ist eine sehr handwerkliche Tätigkeit mit großer Nähe zu den Rohstoffen. Das macht das Bierbrauen bei uns im Sudhaus so besonders“, erklärt Peter Hörner. Den Bitterhopfen bezieht er aus Tettnang am Bodensee, das Malz stammt aus Bamberg. „Glücklicherweise ist das Wasser in Lohrhaupten sehr weich. Das macht es geradezu ideal, damit das Bier die Aromen von Hopfen und Malz sehr gut aufnehmen kann“, erläuterte Peter Hörner. Seine Frau Ariane unterstützt ihn bei der Vermarktung und beim Vertrieb der Flaschen und Fässer. Alle sechs Biersorten tragen das blauweiße Logo des Widderkopfes. Er braut die Sorten Helles, Märzen/Festbier, Rotbier, Dunnerkeil, Dunkles und Weizenbier.

Vergrößern will er die Anlage nicht. „Das passt für uns gerade sehr gut so, wie es ist“, sagte er. Alkoholfreie Sorten würden ihn zwar generell reizen, jedoch sei das mit seiner kleinen Anlage technisch nicht möglich. Die Biersorten werden über Gastwirtschaften vertrieben, die Hörner Bräu im Ausschank haben – einmal das Dorfgasthaus Adler direkt im Ort und in der Gaststätte Zum Löwen in Rieneck. Hörner-Bräu bietet auch einen Hofverkauf an und lädt zweimal im Jahr zum Hoffest vor das Sudhaus ein. Auch bei verschiedenen Festlichkeiten schenken die Hörners ihr Selbstgebrautes ein. „Man kann spüren, dass die Menschen es sehr schätzen, dass sie eine eigene Brauerei in Flörsbachtal haben, mit einem Bier, dass auch auf Grund des Flörsbachtaler Wassers ganz besonders schmeckt. Hörner Bräu ist damit das beste Beispiel für regionale Wertschöpfung, mit der sich die Menschen vor Ort identifizieren“, erklärt Sibylle Hergert. Bürgermeisterin und Landrat wünschten dem Ehepaar Hörner weiterhin viel Freude und Erfolg mit ihrer Brauerei.