Drei, die für Kunst und Kultur brennen
20. November 2025 - Die 49. Kulturpreisverleihung des Main-Kinzig-Kreises war ein beschwingter Abend mit viel Musik und ebenso viel guter Laune. Gleich zu Beginn stimmte Preisträger Harry Wenz die Gäste mit launigen Bewegungs- und Lockerungsübungen ein. Die Anwesenden spendeten dem Musiker denn auch reichlich Applaus und der Ton des Abends war gesetzt.
Landrat Thorsten Stolz begrüßte die Gäste, unter denen sich neben Vertreterinnen und Vertreter der Hauptsponsoren des Kulturpreises – den hiesigen Sparkassen – auch viele der Ausgezeichneten zurückliegender Jahre befanden. Etwa 200 Kulturschaffende und Kulturinteressierte waren in den Barbarossasaal gekommen, um den Kulturpreisträgern 2025 Ehre zu erweisen. Es sind die Musikerin Nashi Young Cho, die Schmuckkünstlerin Martina Tornow sowie Harry Wenz, musikalischer Tausendsassa und ehemaliger Leiter der Musikschule Main-Kinzig. Der Landrat dankte der Kulturpreisjury für ihre Arbeit sowie den Sponsoren für ihr jahrzehntelanges Engagement für Kunst und Kultur. Er sagte: „Der Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises ist verdiente Anerkennung für die Geehrten, unverzichtbar als Zeichen, wie sehr wir Kunst und Kultur in der Region wertschätzen, und eine tragende Säule der Demokratie, denn beides gehört untrennbar zusammen.“ Insgesamt 153 Kulturpreisträgerinnen und Kulturpreisträger hat der Main-Kinzig-Kreis seit 1977 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. 15 Vorschläge waren in die engere Wahl gekommen und von der Jury um INK Sonntag-Ramirez Ponce intensiv diskutiert worden, bevor die Entscheidung fiel.
Nashi Young Cho, Martina Tornow und Harry Wenz dankte der Landrat für ihr umfangreiches kulturelles Wirken: „Sie alle sind Botschafter oder besser: kulturelle Leuchttürme, deren Feuer weit in die Region hinausstrahlt. Mit ihrem Schaffen bereichern sie unsere Lebenswelt. Sie stehen für Offenheit, Vielfalt und Haltung.“ Alle drei Preisträgerinnen und Preisträger zeigten sich sichtlich gerührt und betonten später, wie sehr sie die Auszeichnung ehre und motiviere.
INK Sonntag-Ramirez Ponce, Künstlerin und Vorsitzende der Kulturpreis-Jury, sagte in ihrer Rede: „Für mich sind Kunst und Kultur Inspiration, Kraftquell, Möglichkeit zur Ruhe zu kommen, mich weiterzubilden. Sie sind der Ort, an dem auf Missstände aufmerksam gemacht wird, man neue Blickwinkel einnehmen kann, Erkenntnisse findet. Sie sind Grundlage, Meinung zu bilden und Konsens zu finden. Sie sind Genuss und Schönheit. Sie sind unerschöpflicher Quell und der Reichtum unserer Gesellschaft. Sie sind ein MUSS und deshalb muss Kunst und Kultur gefördert werden.“
Statt Laudationes ergriff in gut 15-minütigen Filmen über die Geehrten neben Landrat Thorsten Stolz und INK Sonntag-Ramirez Ponce auch Benjamin Baumann aus Hanau das Wort. Sie stellten die Etappen der Preisträgerinnen und Preisträger vor. Darüber hinaus arbeiteten sie das Besondere ihres Schaffens heraus. Der Landrat unterstrich, alle drei machten mit ihrem Schaffen deutlich, dass „Kunst und Kultur nicht den Roten Teppich der großen Städte braucht“, sondern auch „zwischen Spessart und Vogelsberg, an Main und Kinzig das Kulturleben reich blüht“.
Nashi Young Cho steht für musikalische Neugier ohne Scheuklappen. Sie verbindet Jazz mit Volkslied, elektronische Texturen mit Literatur, mehrsprachige Texte mit bildender Kunst und entwickelt daraus Klangwelten, die überraschen und berühren. Sie schafft daraus ein künstlerisches Universum, das sich jeder Schublade entzieht. Seit ihrem ersten Album bewegt sie sich stetig zwischen Stilen, Sprachen und Ausdrucksformen. Millionenfach gestreamte Songs zeigen, wie breit Nashi Young Cho mit ihrer Kunst Menschen erreicht. Gleichzeitig ist sie in der Region tief verankert, arbeitet in ihrem Hanauer Studio sowie in Schöneck und kooperiert mit Künstlerinnen und Künstlern aus unterschiedlichsten Bereichen. Ihr Werk lebt vom Experiment, aber nie vom Selbstzweck: Sie macht Musik, die überrascht, berührt und Räume öffnet – zwischen Klang, Wort und Bild.
Seit Jahrzehnten prägt Harry Wenz die Kulturlandschaft im Main-Kinzig-Kreis als Motor, Moderator, Organisator und Musiker, der mühelos zwischen Genres und Formaten wechselt. Ob Festakt, Musiknacht, Workshop oder Kleinkunstabend: Er ist überall dort, wo Kultur Begegnung schafft. Als langjähriger Leiter der Musikschule Main-Kinzig hat er unzählige Talente begleitet und gefördert, gleichzeitig aber auch selbst auf der Bühne Maßstäbe gesetzt. Seine instrumentale Vielseitigkeit – von Kontrabass und Gitarre über Saxophon, Querflöte und Tuba bis hin zu Klavier und Gesang – ist legendär. Wenz versteht es, Menschen zusammenzubringen, Stimmungen aufzugreifen und Kultur als soziales Gefüge zu stärken. Er ist einer, der die Region kennt, liebt und immer wieder neu belebt: ein kultureller Möglichmacher im besten Sinne.
Die Rodenbacher Goldschmiedin Martina Tornow verbindet handwerkliche Präzision mit künstlerischem Mut. Seit vielen Jahren widmet sie sich dem Knoten als Objekt, das Bindung und Verbindung schafft. Sie entwickelt einen unverwechselbaren Stil, der Klarheit, Reduktion und Ausdruckskraft vereint. Ihre Schmuckstücke entstehen in ihrem Steinheimer Atelier und folgen keiner Mode, sondern einer eigenen, konsequent entwickelten Formensprache. Internationale Ausstellungen und Auszeichnungen unterstreichen ihre Bedeutung innerhalb der zeitgenössischen Schmuckkunst. Martina Tornow gelingt es, ein traditionsreiches Handwerk in die Gegenwart zu holen und ihm eine zeitgemäße ästhetische Richtung zu geben. Ihre Arbeiten zeigen, wie Schmuck zu einem Stück wird, das Identität und Haltung erzählt.
Alle drei gaben bei der Veranstaltung einen Einblick in ihr Können. Harry Wenz und Nashi Young Cho begeisterten die Gäste mit musikalischen Darbietungen, während Martina Tornow einen Lyrik-Slam-Beitrag vortrug, der sich um Kunst und Kultur drehte. Außerdem wurden Arbeiten von Martina Tornow in Vitrinen vor dem Barbarossasaal präsentiert.
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