Welt-Aids-Tag: Infostand und Appell
27. November 2024 - Jedes Jahr am 1. Dezember findet der Welt-Aids-Tag statt, seit 1988. Er macht auf die Rechte der HIV-positiven Menschen weltweit aufmerksam und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Außerdem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids gestorben sind. Auch der Main-Kinzig-Kreis beteiligt sich daran und erinnert an Betroffene, die schwer an ihrer Infektion oder unter den Nebenwirkungen der Therapie leiden. „Sie und ihre Probleme werden leider zu häufig übersehen. Dabei brauchen sie in besonderem Maße unsere Solidarität und Unterstützung“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Der Appell, aktiv zu werden, ist daher immer auch verbunden mit dem Aufruf, sich selbst über HIV zu informieren und vor einer Infektion zu schützen.“
Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr wird am Mittwoch, 4. Dezember, von 9 bis 13 Uhr im Bürgerportal einen Infostand aufbauen. Erhältlich sind dort neben Hintergrundmaterialien auch kleine Teddybären zum Preis von sechs Euro. Der Erlös kommt der Aids-Hilfe Hanau und Main-Kinzig-Kreis e.V. zugute. „Alle Menschen ohne HIV müssen Zugang zu Informationen und Schutzmöglichkeiten erhalten, HIV-positive Menschen medizinische Behandlung und jede Unterstützung, die sie brauchen. Außerdem gilt es, offen über das Tabu-Thema HIV zu sprechen“, fordert Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises.
Weltweit leben knapp 40 Millionen Menschen mit HIV. Die Abkürzung steht für „human immunodeficiency virus“, zu Deutsch: menschliches Abwehrschwäche-Virus. Noch lange nicht alle haben Zugang zu den Medikamenten, die ihr Leben retten können. Und noch immer erleben Betroffene Diskriminierung und Stigmatisierung. Im Jahr 2024 steht der Welt-Aids-Tag international unter dem Motto „Take the rights path" ( „Geht den Weg der Rechte“). Es soll daran erinnern, dass Menschen- beziehungsweise Frauen- und Minderheitenrechte im Engagement gegen HIV von essenzieller Bedeutung sind. Sogenannte Schlüsselgruppen sind vielfach benachteiligt und haben deswegen ein besonders hohes Risiko, sich mit HIV zu infizieren oder an Aids – „acquired immune deficiency syndrome“, zu Deutsch: erworbenes Immunschwächesyndrom – zu erkranken.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) leben in Deutschland schätzungsweise mehr als 96.700 Personen mit HIV. Rund 8.200 Personen wissen nichts von ihrer Erkrankung und können die Infektion unbemerkt weitergeben. Das RKI geht davon aus, dass sich im vergangenen Jahr in Deutschland rund 2.200 Personen infiziert haben. In Hessen leben gegenwärtig mehr als 9.000 Menschen mit der Diagnose HIV. Laut Weltgesundheitsorganisation starben 2023 weltweit rund 630.000 Menschen an den Folgen einer Aids-Erkrankung. Damit ist die Zahl der Todesfälle im globalen Maßstab weiterhin rückläufig.
Das HI-Virus wird vor allem beim Geschlechtsverkehr mit nicht-therapierten Personen und durch Spritzen beim Drogenkonsum übertragen, nicht jedoch im Alltag. Beim Zusammenleben mit der gemeinsamen Nutzung von Gegenständen oder Räumen, Berührungen oder bei Husten kann das Virus nicht übertragen werden. „Aids ist zwar noch nicht heilbar, aber heute mit Medikamenten gut behandelbar, sodass bei den allermeisten Personen das HI-Virus nicht mehr im Blut nachweisbar ist und auch nicht übertragen werden kann“, so Dr. Lenz.
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