Programmieren und Codieren in der Grundschule

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Kathrin Noll (links) und Daniel Daub (Zweiter von links), Leitungsteam des Medienzentrums des Main-Kinzig-Kreises, begeistert die Lehrkräfte der Auwiesenschule aus Hasselroth beim Pädagogischen Tag im Medienzentrum.

3. Dezember 2024 - „Schon Erstklässlerinnen und Erstklässler können Codieren lernen“, sagt Kathrin Noll, Leiterin des Medienzentrums des Main-Kinzig-Kreises. Dann zeigt sie ein knuffiges Roboterchen mit transparentem Gehäuse, aufgemaltem breiten Lächeln und freundlichen Augen. Oben auf dem Gerät sind große, rote Richtungstasten zu sehen: vorwärts, rückwärts, Linksdrehung, Rechtsdrehung. „Die Kinder können mit diesen Tasten eine Abfolge von Bewegungen speichern und den Blue-Bot einen Parcours bewältigen oder Hindernisse umfahren lassen. Schon das ist codieren – kinderleicht und fördert zudem das räumliche Denken“, sagt die Pädagogin.

An diesem Vormittag führen Kathrin Noll und Daniel Daub Lehrkräfte der Auwiesenschule aus Hasselroth im Makerspace des Medienzentrums des Main-Kinzig-Kreises in den Umgang mit den Blue-Bots ein. Die zwölf Grundschullehrerinnen sind im Rahmen eines Pädagogischen Tages zu Gast, um Impulse für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu bekommen.

Das Programm der Veranstaltung haben die Medienzentrumsleiter Kathrin Noll und Daniel Daub in Absprache mit Schulleiterin Kerstin Pöhlker nach den Wünschen der Grundschule gestaltet. In einem ersten Schulungsblock informiert Kathrin Noll ausführlich über die Angebote des Medienzentrums. Die Auswahl ist groß: Da gibt es zum einen Software wie etwa edupool, das sind digitale Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, oder edumaps, eine digitale Pinnwand, die hilft Unterrichtsmaterialien zu strukturieren, aber auch Termine zu organisieren. Auch onilo, eine Plattform zur Förderung der Lesekompetenz, steht den Lehrkräften zur Verfügung. Zum anderen bietet das Medienzentrum spannende Hardware für die Unterrichtsgestaltung, wenn es gilt die digitale Kompetenz von Kindern zu entwickeln.

Die Lehrerinnen der Auwiesenschule wollen vor allem den praktischen Einsatz der vorhandenen Hardware kennenlernen, ein Wunsch, den Daniel Daub und Kathrin Noll unterstützen. „Wir wollen Hemmschwellen abbauen und Lust auf den Einsatz digitaler Medien machen. Wir bieten Inhalte, die direkt im Unterricht anwendbar sind. Ein pädagogischer Tag wie dieser zeigt den Lehrkräften, welche Möglichkeiten das Medienzentrum bietet und wie unkompliziert unsere Angebote umzusetzen sind“, sagt Kathrin Noll. Also experimentieren die Teilnehmerinnen nach der Einführung unter der Anleitung von Daniel Daub mit Stop-Motion-Filmen. „Es ist ganz einfach, mit Schülerinnen und Schülern in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand Trickfilme zu erstellen. Die Kinder können Geschichten erzählen und können ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sie arbeiten im Team mit anderen und lernen mit Technik umzugehen“, erklärt der Leiter des Medienzentrums.

Nach der Mittagspause wird mit Legos gespielt. Wobei das ist nur die halbe Wahrheit ist. In kleinen Teams bauen und programmieren die Pädagoginnen mit Lego Education Spike eine Schaukel. Kathrin Noll berichtet, dass sie sich erst vor etwa drei Wochen mit der dazugehörigen Hard- und Software beschäftigt hat: „Ich habe einen der Experimentierkästen für ein Wochenende mit nach Hause genommen und gemeinsam mit meinem Sohn ausprobiert. Das hat mir bestätigt: Es kann nichts schiefgehen. Für die Kinder, aber auch für die Lehrkräfte ist das eine wichtige Botschaft. Wer steht schon gern vor einer Klasse und weiß nicht weiter.“ Auf www.educationl.lego.com seien zudem Hintergründe und Informatives zu den Materialien und deren Einsatz hinterlegt. Lego Education Spike folgt einem Lernkonzept, das gleich mehrere Kompetenzen vermitteln möchte. Kinder werden an digitale Tools und Angebot herangeführt und gehen erste Schritte in Sachen Programmierung. Gleichzeitig wird die sprachliche Kompetenz gefördert, etwa, wenn sie der Klasse ihre Projekte und ihre Ergebnisse beschreiben müssen.

Bei den Lehrerinnen wecken die Stunden im Medienzentrum tatsächlich Begeisterung. „Toll war’s“, sagt Kerstin Pöhlker am Ende und: „Die Angebote des Medienzentrums sind für Kinder klasse. Lego zum Beispiel ist etwas Vertrautes, das sie kennen und mit dem sie zuhause mit Freunden spielen. Darauf lässt sich im Unterricht aufbauen.“ Auch die anderen Lehrkräfte sind angetan. „Wir haben einen guten Einblick bekommen.“, „Es ist großartig, nicht nur erklärt zu bekommen, sondern auszuprobieren.“, „toller, abwechslungsreicher Input“, „gewinnbringend“, lauten nur einige der durchweg positiven Reaktionen.

Kathrin Noll beantwortet zum Schluss Fragen und gibt den Gästen noch zwei wichtige Sätze mit auf den Weg: „Alles, was für Unterrichtseinheiten rund um digitale Medien an Material gebraucht wird, kann bei uns im Medienzentrum ausgeliehen werden. Es ist aber auch möglich, mit den Kindern in das Zentrum zu kommen und den Unterricht bei uns zu gestalten. Für manche Klasse ist das ein aufregender Ausflug.“

Weitere Informationen zum Medienzentrum des Main-Kinzig-Kreises mit dem Suchwort „Medienzentrum MKK“ unter www.mkk.de.