Soziale Infrastruktur gemeinsam aufrechterhalten
10. Dezember 2024 - Der Übergang von Schule ins Berufsleben beschäftigt jedes Jahr viele hundert junge Menschen im Main-Kinzig-Kreis. Nicht immer gelingt dieser Übergang so reibungslos, wie sich Jugendliche das wünschen würden. Da sind vielfältige Hilfestellungen – ob aus der Schule, von Jobvermittlungen oder weiteren Institutionen – immens wichtig. Der Main-Kinzig-Kreis versucht solche Brücken zu bauen, ebenso der Evangelische Kirchenkreis Hanau. Jugend- und Schuldezernent Jannik Marquart hat sich zu diesem Thema mit Dekan Dr. Lückhoff und Torsten Reinhardt getroffen und sich über die Einrichtungen Jugendwerkstatt Hanau e.V. und „Pilot“ – die evangelische Fachstelle Jugendberufshilfe – ausgetauscht.
Die beiden Einrichtungen richten sich mit ihren Angeboten „insbesondere an Jugendliche, die das derzeitige Beruf- und Ausbildungssystem benachteiligt oder ausschließt“. Jugendliche können sich darin jederzeit und unkompliziert an die Mitarbeitenden wenden. Zurzeit beraten und unterstützen 18 Mitarbeitende Jugendliche in der Region Main-Kinzig. Sie bieten unter anderem Berufswegeplanung an Schulen und Jugendzentren, sie begleiten Schulklassen und beraten in Seminaren und Kursen die Jugendlichen individuell. Im Übergang von schulischer zu beruflicher Ausbildung werden die Jugendlichen bei der Berufswahl, der Suche nach einem Praktikum beziehungsweise einem Ausbildungsplatz persönlich unterstützt. Oft seien es äußere Einflüsse und Faktoren, die dafür sorgten, dass junge Menschen am Ende ihrer Schulzeit ihre beruflichen Ziele nicht weiterverfolgten, berichteten die Kirchenvertreter.
„Mit uns können junge Menschen ihren Berufsweg erfolgreich planen“, sagte Torsten Reinhardt, Geschäftsführer der Jugendwerkstatt. Pilot und Jugendwerkstatt kooperieren eng mit zwei beruflichen Schulen und Gesamtschulen. Im Auftrag der Stadt Hanau beraten die Mitarbeitenden als „hanauer joblotsen“ zudem im Jugendzentrum Hans Böckler. Eva Sippel, Leiterin der Evangelischen Fachstelle Jugendberufshilfe, erklärte: „Die Aufrechterhaltung der sozialen Infrastruktur gelingt nur, wenn wir gemeinsam daran arbeiten.“ Jannik Marquart schloss sich daran an. „Wir haben im Main-Kinzig-Kreis eine gute und erfolgreiche Tradition, keinen Menschen zurückzulassen und vor allem auf lokaler Ebene gemeinsam daran zu arbeiten, ihnen eine gute Zukunft und Perspektiven zu bieten“, so der Kreisbeigeordnete.
In einem zweiten Treffen informierte sich Jannik Marquart über die Beratungsangebote des Diakonischen Werks Hanau-Main-Kinzig, das ebenfalls durch den Evangelischen Kirchenkreis Hanau getragen wird. Ute Engel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, betonte die Notwendigkeit von Beratung für Menschen in prekären Lebenslagen. Menschen mit Schulden, mit Suchtproblematiken, mit psychischen Problemen oder Menschen in sozialen Notlagen sowie Flüchtlinge und Migranten finden im Diakonischen Werk eine niedrigschwellige, kostenlose und fachlich qualifizierte Unterstützung.
„Das setzt voraus, dass wir genau dort Hilfe zu finden ist, wo die Menschen sind“, betonte Jannik Marquart. „Und wir müssen schnell und leicht zugänglich Unterstützung bieten. Die Arbeit in den Quartieren und an den Orten, wo die Jugend ist, zählt daher zu den Erfolgsfaktoren für die Diakonie wie auch die freien Träger der Jugendhilfe.“ Marquart hob zum Abschluss seines Besuchs, genauso wie Dekan Dr. Lückhoff, die jederzeit vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit zwischen der Diakonie und dem Main-Kinzig-Kreis hervor.
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