
Landrat Thorsten Stolz informiert sich über Sanierung des „Fürstenhofs“ in Gelnhausen

08. August 2025 - Der Fürstenhof in Gelnhausen ist ein Gebäude mit Vergangenheit. Schon in früheren Jahrhunderten war das Gebäude ein Beherbergungsort, in dem schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe 1814 sein vom Reisen müdes Haupt aufs Kissen gebettet hat. Zuletzt war dort ein Hotel mit Restaurantbetrieb untergebracht, das 2012 den Betrieb einstellte. Aus diesem jahrelangen Dornröschenschlaf ist der Fürstenhof nun erwacht. Prinzen, die über altes Mauerwerk klettern, sind sie zwar keine, dafür kennen sie sich aber mit alter Bausubstanz bestens aus: Stephan Bohlender und Marcel Kreis, Geschäftsführer des Architekturbüros R2.design aus Gelnhausen wollen den Fürstenhof wieder zu einem wohnlichen Ort machen. Dann sollen die Menschen, die darin schlafen, aber nicht nur für kurze Zeit bleiben, sondern dort einziehen. Geplant ist ein behutsam modernisiertes Appartementhaus, das den Charme des historischen Gebäudes konserviert und gleichzeitig ein behagliches Wohnklima ausstrahlt. Das stark renovierungsbedürftige Anwesen war vor einigen Jahren von der Stadt Gelnhausen gekauft worden. Sie hat das Gebäude in Erbbaupacht den Investoren Stephan Bohlender und Marcel Kreis vom Architekturbüro R2.design überlassen. Bohlender und Kreis haben mit dem Umbau vor anderthalb Jahren begonnen. Bezugsfertig soll das Gebäude Anfang 2026 sein.
Landrat Thorsten Stolz stattete der Baustelle einen Besuch ab und informierte sich über das ehrgeizige Projekt. „Wohnraum in der Innenstadt von Gelnhausen zu schaffen, ist eine ganz besondere Herausforderung, da alte Gebäude behutsam behandelt werden müssen, um eine Sanierung im Einklang mit dem Denkmalschutz bewerkstelligen zu können. Ich bin zuversichtlich, dass das den Investoren bestens gelingt“, sagte der Landrat. Gerade der Fürstenhof liege vielen Menschen in Gelnhausen sehr am Herzen. „Es ist ein Ort, der selbst sehr geschichtsträchtig ist, an den aber auch viele Menschen Erinnerungen haben und der sich ihnen deshalb umso mehr eingeprägt hat. Deshalb begrüße ich es sehr, wenn das Gebäude nun wieder mit Leben gefüllt wird und dadurch nicht nur eine Vergangenheit hat, sondern auch eine Zukunft“, so der Landrat.
Wie Stephan Bohlender und Marcel Kreis erläuterten, hat das Gebäude so einige Überraschungen bereitgehalten: Zahlreiche Balken waren so marode, dass sie komplett ersetzt werden mussten. „Wir hatten eine ungefähre Vorstellung davon, was uns vermutlich erwarten würde“, erklärte Architekt Stephan Bohlender. „Trotzdem ist die Sanierung eines so alten Gebäudes natürlich eine ganz besondere Herausforderung“, so Marcel Kreis. Und Stephan Bohlender ergänzt: „Alle am Bau Beteiligten wissen, wie besonders das Gebäude ist und arbeiten dementsprechend mit großer Sorgfalt. Das ist uns allen sehr wichtig.“ Beide lobten auch die gute Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde. Das Architekturbüro hat sich auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert – mit allem, was dazugehört.
Während im Erdgeschoss Räumlichkeiten für eine Werbeagentur entstehen, werden in den drei Obergeschossen Appartements beziehungsweise eine Penthouse-Wohnung unter dem Dach eingebaut. Die Wände werden mit einer mineralischen Dämmung versehen, die für ein angenehmes Raumklima sorgt. Die Wohnungen sind ganz individuell geschnitten und zwischen 25 und 150 Quadratmeter groß. Die Räume mit hoher Decke werden über eine Wärmepumpe und Fußbodenheizungen beheizt. Die Wohnungen erhalten Holzböden, eine eingebaute Küche und ein kleines Bad mit begehbarer Dusche. Die ursprüngliche Bausubstanz soll an zahlreichen Stellen im Gebäude sichtbar bleiben, als direkter Bezug zu einer Vergangenheit, in der Goethe sich einst ein Glas Wein am Kamin schmecken ließ.
Der Fürstenhof wird größtenteils barrierefrei zugänglich sein, denn ein bereits bestehender Aufzug kann weiterhin genutzt werden, so dass er auch für ältere Menschen, die ihre Wohnfläche verringern möchten, interessant ist. Wie in früheren Jahrhunderten gewähren die Fenster auf der Rückseite den charmanten Blick auf die Marienkirche. „Unser Ziel ist es, eine gute Durchmischung zu erhalten, mit sowohl jungen als auch älteren Menschen“, erläutert Marcel Kreis. Vor dem Gebäude entsteht ein Areal mit Sitzmöglichkeiten. Der Gewölbekeller, wo früher die „Stadtschänke“ Gäste bewirtete, soll für Festlichkeiten oder Versammlungen gemietet werden können. Landrat Stolz wünschte Stephan Bohlender und Marcel Kreis weiterhin gutes Gelingen, um das Projekt zeitnah fertigstellen zu können und dankte für deren Engagement.
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