Ackerbau zum Anfassen

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Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (Mitte) überreicht Juliane Schneider (Zweite von links) das „Lernfeld Landwirtschaft“-Schild. Hammersbachs Bürgermeister Michael Göllner sowie Christina Gebhardt und Henrik Held, Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum, freuen sich, dass der Baiersröder Hof als Partnerbetrieb am Projekt teilnimmt.

10. September 2025 - Seit gut einem Jahr sind Juliane und Manuel Schneider Pächter der Hessischen Staatsdomäne Baiersröder Hof. Das idyllische Anwesen zwischen Marköbel und Ostheim, umgeben von prachtvollen Bäumen, war schon unter ihren Vorgängern auf die Vermehrung von Saatgut spezialisiert. Die beiden werden diese Form des Ackerbaus fortführen, setzen auf Weizen und Gerste, aber auch auf Zuckerrüben und Mais.

Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann war vor wenigen Tagen zu Besuch in der Staatsdomäne, begleitet von Michael Göllner, Bürgermeister der Gemeinde Hammersbach, Henrik Held, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum, und Christina Gebhardt, Sachgebietsleitung Landwirtschaftliches Fachrecht. Er überreichte Juliane Schneider, Diplom-Agraringenieurin und Geprüfte Berufspädagogin IHK in der Erwachsenenbildung, ein Schild, das den landwirtschaftlichen Betrieb als Partnerbetrieb des Projekts „Lernfeld Landwirtschaft“ auszeichnet.

„Wir haben viele Milchbetriebe im Kreis, in denen Kita- und Schulkinder alles rund um die Entstehung der Milch und die Herstellung von Milchprodukten lernen können. Auf dem Baiersröder Hof wird Ackerbau betrieben, Getreide wie etwa Weizen und Gerste angebaut. Hier können Kinder erleben, wie eine Weizenähre aussieht, in der die Körner stecken, die schließlich als Brot oder Brötchen den Weg auf ihren Teller finden“, erklärte Andreas Hofmann. Er freue sich, dass Juliane und Manuel Schneider sich an dem Projekt beteiligten. Sie leisteten damit einen wichtigen Beitrag, um die gesamte Bandbreite landwirtschaftlichen Schaffens im Main-Kinzig-Kreis zu vermitteln – und das sei eben mehr als Tierhaltung. Sie ermöglichen Vorschulgruppen der Kitas und Schulklassen direkten Einblick in die Produktion von Lebensmitteln und in die Pflege der Kulturlandschaft.

Juliane Schneider verfügt bereits über „Lernfeld Landwirtschaft“-Erfahrung. Diese hat sie keine 15 Kilometer entfernt erworben. Seit 2019 ist der Niedergründauer Friedrichshof als Partnerbetrieb des Projekts „Lernfeld Landwirtschaft“ ausgezeichnet. “Ich bringe Kindern dort die Tierhaltung und Nutzung der Kuh sowie die Kälberaufzucht näher“, erläuterte Juliane Schneider.

Nun also Ackerbau. Um Kindern diese Themen erfahrbar zu machen, sammelt sie zum Beispiel Getreideähren und Getreidekörner als Anschauungsmaterial in Schraubgläsern. „Das ist Landwirtschaft zum Anfassen. Wer eine sperrige Weizenähre einmal in der Hand gehalten hat, wird sich noch lange daran erinnern“, sagte sie beim Besuch des Ersten Kreisbeigeordneten und: „Ein Konzept ist in Arbeit, aber nach meiner bisherigen pädagogischen Erfahrung entsteht das Meiste spontan. Jede Gruppe, die uns besucht, ist anders, bringt andere Bedürfnisse und unterschiedlich viel Zeit mit. Ich habe eine Leitidee im Kopf und passe mich individuell den Bedürfnissen der Kinder, der Lehrkräfte, der Erzieherinnen und Erzieher an.“ Andreas Hofmann ergänzte zustimmend: „So wächst auf dem Baiersröder Hof nicht nur Getreide – hier wächst auch das Wissen über unsere Lebensmittel.“