„Ein starkes Zeichen des Mutmachens“

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Unser Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Feierstunde, darunter die Jugendlichen, die Zertifikate überreicht bekamen, zusammen mit den Vertreterinnen und Vertretern der FSSJH-Einsatzstellen und Landrat Thorsten Stolz.

18. September 2025 - Der Barbarossasaal war proppenvoll, gut 300 Menschen erwiesen jungen Ehrenamtlichen die buchstäbliche Ehre: In feierlichem Rahmen erhielten 86 Schülerinnen und Schüler in Gelnhausen ihre Zertifikate für ihre Teilnahme am Freiwilligen Sozialen Schuljahr in Hessen (FSSJH). Landrat Thorsten Stolz sprach in seiner Laudatio von „bester Werbung und einer Art roter Teppich für junge Menschen im Ehrenamt“. „Wer sich engagiert, der wächst, persönlich und gemeinsam mit anderen. Und gerade in Zeiten, in denen gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtiger ist denn je, sind junge Menschen, die Verantwortung übernehmen, ein starkes Zeichen des Mutmachens“, sagte Landrat Stolz während des feierlichen Empfangs, der musikalisch von Kathleen Heinz, Nathan Bonin, Julian Allesch und Felix Spitzer vom Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen mitgestaltet wurde.

Unter den Gästen im Main-Kinzig-Forum befanden sich neben Familienangehörigen auch viele Vertreterinnen und Vertreter der Einsatzstellen. Auch sie konnten ein Zertifikat für ihren Verein oder ihre Organisation mit nach Hause nehmen.

Im Main-Kinzig-Kreis haben im Schuljahr 2024/25 insgesamt 135 Jugendliche in 51 Einsatzstellen und aus 18 Schulen an dem Projekt teilgenommen. Dabei sind rund 17.500 Engagement-Stunden zusammengekommen, pro Person also etwa 130 Einsatzstunden im Schuljahr. Ziel des FSSJH ist es, mehr junge Leute für das Ehrenamt zu begeistern und ihnen dabei auch die große Bandbreite zu verdeutlichen. Die Schülerinnen und Schüler können mit ihrem sozialen Engagement auch bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz oder einen Studienplatz punkten, denn jedes Zertifikat enthält auch eine persönliche Beurteilung.

Das FSSJH ist im Main-Kinzig-Kreis vor vier Jahren gestartet. Obwohl die hessische Förderung mittlerweile beendet ist, setzt der Kreis das Projekt in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis fort und fördert es weiterhin. Renate Wichert, FSSJH-Koordinatorin beim Main-Kinzig-Kreis, freute sich über die ungebrochen hohe Bereitschaft junger Menschen, sich zu engagieren. „Es ist jedes Jahr schön zu sehen, wie die Leidenschaft für die gemeinnützige Arbeit geweckt wird und wie es Menschen zusammenbringt, die ein Freiwilliges Soziales Schuljahr absolvieren“, sagte Wichert.

Seit dem vorvergangenen Schuljahr wertet der Main-Kinzig-Kreis auch schulisches Engagement in der Freizeit als FSSJH, zumindest an Schulen, die am Programm beteiligt sind. Davon haben 46 Schülerinnen und Schüler Gebrauch gemacht, etwa im Schulsanitätsdienst, im Büchereidienst oder in der Schülervertretung.

Im Main-Kinzig-Kreis haben sich bereits 126 Vereine und gemeinnützige Einrichtungen als FSSJH-Einsatzstelle auf der Suche nach jungen engagierten Schülerinnen und Schülern registrieren lassen. Die jungen Leute können zum Beispiel beim Training von Kindergruppen im Sportverein unterstützen oder bei der Lebensmittelausgabe der Tafelvereine helfen, sie können sich ebenso im Bereich Feuerwehren, Rettungs- und Sanitätsdienst, Kirchen oder im Repair-Café engagieren. Voraussetzung: Die Jungen und Mädchen müssen 14 Jahre alt sein und sich mindestens 80 Stunden im gesamten Schuljahr außerhalb der Schulzeit engagieren.

„Engagement ist ansteckend“, sagte Landrat Thorsten Stolz. „Wer sich einbringt, freiwillig, mit Zeit, mit Energie und mit Herz, der führt andren vor: Es lässt sich etwas bewegen, es lässt sich etwas verändern. Und das bringt eben auch andere in Bewegung, was man nicht zuletzt an dem stetig größer werdenden FSSJH-Programm im Main-Kinzig-Kreis erkennt.“ Thorsten Stolz dankte allen, die zum Gelingen des FSSJH beitragen und damit auch Lust auf Ehrenamt machen.