Treffen der Spitzen von IHK-Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und des Main-Kinzig-Kreises beleuchten Situation der Wirtschaftsregion Main-Kinzig
18. Dezember 202 - Der Blick auf die Wirtschaftsregion Main-Kinzig und die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen standen im Mittelpunkt des jüngsten Austauschs zwischen der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern (IHK) und der Spitze des Main-Kinzig-Kreises. IHK-Präsidentin Natasha Rohde, Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde sowie Vertreterinnen und Vertreter des Präsidiums sprachen mit Landrat Thorsten Stolz, Erstem Kreisbeigeordnetem Andreas Hofmann und Kreisbeigeordnetem Jannik Marquart über die aktuellen Herausforderungen: Kreisfinanzen, Arbeitsmarktentwicklung und die Auskreisung der Stadt Hanau aus dem Main-Kinzig-Kreis.
Landrat Thorsten Stolz gab einen Überblick über die aktuelle Haushaltslage. „Es ist uns gelungen, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen und gleichzeitig die Belastungen für die Städte und Gemeinden so gering wie möglich zu halten, indem wir auf eine Erhöhung der Kreisumlage verzichten“, erklärte der Landrat. Die zunächst angenommene Finanzierungslücke von 90 Millionen Euro sei deutlich gesenkt worden und das Defizit von rund 18,8 Millionen Euro konnte bis Dezember ausgeglichen werden. Der Kreis halte trotz der insgesamt schwierigen Haushaltslage an seinem Investitionskurs für die Schulstandorte fest und saniere, baue, und erweitere bestehende Gebäude, damit Schülerinnen und Schüler beste Voraussetzungen zum Lernen und Wachsen erhalten.
Das nahm die IHK-Spitze um Präsidentin Natasha Rohde zustimmend zur Kenntnis. Denn eine Erhöhung der Kreisumlage würde in zahlreichen Kommunen zu einer Erhöhung der Grundsteuern führen, wodurch die Menschen im Main-Kinzig-Kreis zusätzlich belastet würden. „Es ist eine gute Nachricht, dass diese Maßnahme abgewendet werden konnte“, so die IHK-Präsidentin. Gleichwohl machte der Landrat auf die besonderen Herausforderungen aufmerksam: „Der Haushalt ist auf Kante genäht. Das liegt an gestiegenen Ausgaben im Bereich der Jugendhilfe, der Sozialhilfe und der Gesundheitsversorgung.“ Insbesondere in der Jugendhilfe und Sozialhilfe gehe es um gesetzliche Ansprüche, die erfüllt werden müssen. Zufriedenstellend sei die Ertragsseite. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wachse das Steueraufkommen im Kreis. Auch die Situation im Bereich Flucht und Asyl habe sich verbessert, die Fallzahlen seien stark rückläufig.
Wie Natasha Rohde und Dr. Gunther Quidde berichteten, sei trotz der insgesamt schlechten konjunkturellen Lage vieler Unternehmen der Fachkräftemangel nach wie vor ein drängendes Thema. Umso wichtiger sei es, dass junge Leute eine gute schulische Ausbildung erhalten. Es sei zu begrüßen, dass der Kreis weiterhin stark in die Schulstandorte investiert und diese Summe für 2026 von ursprünglich rund 40 auf rund 83,4 Millionen Euro erhöht. „Das setzt starke und wichtige Impulse in die Bauwirtschaft“, stellte Natasha Rohde fest.
Die Runde mahnte außerdem wichtige Reformen zur Finanzierung der kommunalen Finanzen an, die jedoch nur auf Bundesebene beschlossen werden können. „Auch der vielfach beschworene Bürokratieabbau muss weiterhin konsequent umgesetzt werden, da muss noch einiges mehr kommen, damit nicht nur die öffentliche Verwaltung, sondern auch unsere Unternehmen vor Ort eine deutliche Entlastung spüren“, sagte Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent Jannik Marquart. IHK und Main-Kinzig-Kreis haben diesbezüglich ihren Standpunkt in einem gemeinsamen Brief an die Bundesregierung deutlich gemacht. „Wir hoffen, dass wir in Berlin Gehör finden, denn wir brauchen dringend Reformen, damit uns vor Überregulierung nicht die Luft ausgeht“, unterstrich Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann.
Ein weiteres Thema war die Auskreisung Hanaus aus dem Main-Kinzig-Kreis ab 2026, die seit vielen Monaten so vorbereitet werde, dass sie für die Bürgerinnen und Bürger möglichst geräuscharm und ohne Nachteile verläuft. „Das gemeinsame Ziel der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises ist es, dass wir starke Partner in der Region bleiben und in einigen Bereichen auch weiterhin zusammenarbeiten“, betonte Landrat Stolz. IHK-Präsidentin Rohde nutzte das Treffen, um Landrat Stolz dafür zu danken, mit ihr gemeinsam in einem Schreiben an Hessens Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz, wichtige Beispiele für Bürokratieabbau vermittelt zu haben.
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